Vandalismus in Herbstferien

Fassungslosigkeit an der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule: Unbekannte haben in den Herbstferien die erst im Frühjahr 2017 im Rahmen einer bunten Feierstunde gepflanzte Eiche durchgesägt.

Schreck in der Mitte der letzten Herbstferienwoche: Die stellvertretende Schulleitern Ulrike Bleckmann-Robionek traut ihren Augen nicht, als sie am Mittwochmorgen in ihr Büro in der Maria-Montessori Gesamtschule am Weißenberger Weg geht: Die erst im Frühjahr 2017 im Rahmen einer bunten Feierstunde gepflanzte Eiche in der Mitte des Schulhofs liegt am Boden. Unbekannte haben den Stamm des rund sieben Meter hohen Baumes offenbar zuerst durchgesägt und dann noch mutwillig mit einer Axt auf den Stumpf eingeschlagen. „Ich bin fassungslos, mir fehlen die Worte“, sagt Ulrike Bleckmann-Robionek. Die junge Eiche ist nicht irgendein Baum. Seit 2016 schmieden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 12 mit ihrem Lehrer Roman Christgau und dem Landschaftsarchitekten Matthias Hähnel Pläne für einen attraktiveren Schulhof mit mehr Aufenthaltsqualität für alle. Der „Arbeitskreis Schulhofgestaltung“ wird von Schülern, Lehrern, Eltern und dem Förderverein der Gesamtschule unterstützt. Die Eiche spielt dabei als Schulhofmittel- und Treffpunkt eine tragende Rolle: Die Baumschule Schubert spendete den Baum, Landschaftsgärtner des Stadtbauhofs übernahmen die Pflanzung. Nach Plänen der Schüler wurden dazu zwei selbst entworfene Bänke um den Baum herum gebaut. Der Förderverein übernahm die Kosten.

„Die Eiche und ihr Wohlergehen war für die ganze Schulgemeinde eine Herzenssache“, so Bleckmann-Robionek. „Den ganzen heißen Sommer über ist sie täglich gewässert worden, damit sie keinen Schaden nimmt.“ Michael Betsch, Bereichsleiter für die städtischen Grünflächen, die Friedhöfe und den Stadtbauhof, ist ebenfalls geschockt. „Wenn man sieht, wie viel Mühe investiert wurde, um diesen Baum anwachsen und gedeihen zu lassen, ist diese Tat eine echte Schande.“ Den Stumpf ließ er sofort von einer Grünkolonne des Bauhofs entfernen.

Die Gesamtschule hat umgehend reagiert. Bei der Polizei wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet, die Schulverwaltung der Stadt informiert. Die Baumschule Schubert erklärte sich spontan bereit, einen neuen Baum zu spenden. Der Stadtbauhof, so sicherte Michael Betsch zu, wird noch in diesem Herbst die Nachpflanzung übernehmen. Bei Ulrike Bleckmann-Robionek bleibt ein ungutes Gefühl: „Wer macht so etwas? Ich kann und will nicht glauben, dass der oder die Täter aus dem Umfeld unserer Schule kommen.“ Seit längerem beobachtet sie, dass sich speziell an Wochenenden Unbekannte auf dem schlecht einsehbaren Parkplatz der Schule treffen und Abfälle hinterlassen. „Was für Leute das sind, wissen wir nicht. Das kleine Schultor dort ist jedenfalls leicht zu überklettern.“ An eine spontane Tat will sie ebenfalls nicht glauben. „Der oder die Täter hatten eine Säge und eine Axt bei sich.“ Mögliche Zeugen können sich bei der Polizei oder in der Gesamtschule (Telefon 02132 99640) melden.

(StadtSpiegel)