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Dr. Pouran Vali-Pursche (Meerbusch) sprach auf Iran-Demo

Demo für Wandel im Iran : Lautstarker Einsatz für die Heimat

Wie vielerorts wurde am vergangenen Wochenende auch in Düsseldorf wieder für eine Verbesserung der Frauenrechtslage im Iran demonstriert. Mit dabei: Die Zahnärztin und Kieferorthopädin Dr. Pouran Vali-Pursche aus Meerbusch, die ihre Wurzeln in dem Land hat, in dem seit September immer wieder hefige Proteste gegen die autoritäre Regierung stattfinden.

Auslöser der Unruhen war der durch Polizeigewalt herbeigeführte Tod von Jina Mahsa Amini in Teheran. Die junge Frau war von der (inzwischen aufgelösten) islamischen Sittenpolizei festgenommen und misshandelt worden, weil angeblich ihr Kopftuch nicht richtig saß. Seitdem gibt es immer wieder Proteste, die sich sowohl gegen das theokratische Regime als auch gegen die von ihm diktierten Lebensbedingungen richten. Besonders die strenge Auslegung der islamischen Kleiderordnung steht hier in der Kritik, weshalb auch viele Demonstrantinnen – aus Solidarität mit Amini und als Auflehnung gegen die Unterdrückung von Frauen in der iranischen Gesellschaft – ihre Kopftücher ablegten.

Auch Dr. Pouran Vali-Pursche will die Lage der Frauen im Iran verbessern. In ihrer Rede auf der Demo in Düsseldorf machte sie deutlich, dass es Zeit für einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel in ihrem Heimatland ist: „Die heutige Jugend im Iran kann Geschichte schreiben und den Iran neu definieren. Sie zeigt nicht nur ihrem Land, sondern auch der ganzen Welt, dass man für Werte wie Freiheit, Demokratie und Heimat kämpfen muss. Aber nicht nur hierfür steht die Jugend ein: Es geht auch um das Wiederauferstehen dieses wunderschönen Landes Iran, in dem alle friedlich nebeneinander leben können, in dem alle mitwirken, das Land weiterentwickeln, in dem die Religion und Hautfarbe keine Rolle spielen und das allen gehört – keinen Einzelnen, niemandem.“

Die Demonstranten seien keine Unruhestifter oder Terroristen, so Vali-Pursche, es seien „unsere Kinder, die kämpfen, die sagen ,Mama, Papa, es geht nicht mehr’“. Während die Medien diskutierten und die Politiker durch Teilnahmslosigkeit glänzten, werde die Jugend im Iran aber international im Stich gelassen, dabei wären alle Länder dieser Welt moralisch verpflichtet, sie zu unterstützen. Speziell die Passivität der Regierungen  in den USA und Deutschland bedauerte Vali-Pursche.

Die auf der Demo erhobenen Forderungen umfassen drei Punkte: 1. sofortige Sanktionen gegen das Mullahregime, 2. die Schließung aller iranischen Botschaften im Ausland und 3. das sofortiges Handeln der UN-Menschenrechtsorganisation wegen der Verhaftungen sowie anderer Vergehen im Umgang mit den jugendlichen Demonstranten wie Mord, Vergewaltigung, Folter und Organhandel.