1. Meerbusch
  2. Meine Heimat

Eren Akdag aus Meerbusch erhält Migranten-Stipendium des Kreises

Kreis unterstützt junge Migranten : Mit Kreis-Stipendium ins Studium

Das Migranten-Stipendium des Rhein-Kreises Neuss geht in diesem Jahr unter anderem an einen Meerbuscher.

Eren Akdag und Denis Dorskiy sind die neuen Stipendiaten des Rhein-Kreises Neuss. Die beiden Abiturienten aus Meerbusch und Dormagen werden mit je 300 Euro pro Monat unterstützt. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gratulierte ihnen zusammen mit Kreisdezernent Tillmann Lonnes und sagte: „Wir fördern seit über zehn Jahren junge Menschen mit unserem Migranten-Stipendium, und ich freue mich, dass Sie beide in diesem Jahr von unserer Jury ausgewählt wurden.“ Petrauschke bezeichnete die Stipendiaten als Vorbilder: Beide haben mit viel Intensität eine sehr gute Leistung erbracht und sind damit ein positives Beispiel für andere junge Migranten.

Der im Jahr 2002 geborene Eren Akdag kam vor vier Jahren als Geflüchteter aus der Türkei mit geringen Deutschkenntnissen nach Deutschland. Er lebte zunächst in einem Flüchtlingsheim, bevor seine Familie in Meerbusch ein neues Zuhause fand. Er lernte so schnell und gut Deutsch, dass er nach einem Jahr in einer internationalen Klasse zur Gesamtschule an der Erft in Neuss wechselte und dort jetzt mit den Leistungskursen Mathe und Englisch das Abi mit einem Schnitt von 1,4 schaffte. Ehrenamtlich engagierte er sich als Dolmetscher für andere Migranten und gab häufig jüngeren Kindern Nachhilfe. Für Eren steht fest: „Ich möchte Informatik studieren, mein Wunschort ist die Uni Bonn.“

Denis Dorskiy, der 2003 in Russland geboren wurde, kam 2019 mit seiner Familie nach Deutschland und absolvierte sein Abitur am Norbert-Gymnasium Knechtsteden mit einer Traumnote von 1,2. Bereits als Neuntklässler verbrachte er ein Austauschjahr an zwei deutschen Schulen in Solingen und Lingen. Nach mehreren Praktika stand sein Berufswunsch schnell fest: Der an Mathe und Physik interessierte Dormagener will Architektur studieren, am liebsten in Aachen.

Kreisdezernent Tillmann Lonnes betonte beim Pressetermin, dass der Rhein-Kreis Neuss sein Migranten-Stipendium als wichtigen Baustein für nachhaltig wirkende Integrationsarbeit sieht. Unterstützt werden erfolgreiche und sozial engagierte Migranten, die im Alter von mindestens sechs Jahren ohne deutsche Staatbürgerschaft nach Deutschland eingewandert sind. Voraussetzung ist außerdem, dass die Bewerber seit mindestens drei Jahren im Rhein-Kreis Neuss leben. Über ihre Schulen erfuhren Eren Akdag und Denis Dorskiy von diesem Stipendium. Die beiden werden ebenso wie die bisherigen Stipendiaten regelmäßig in Schulen im Rhein-Kreis Neuss zu Besuch sein, um ihre Erfahrungen an künftige Abiturienten mit Migrationshintergrund weiterzugeben.

  • Beim Final Pitch (v.l.): Robert Abts
    Accelerator-Programm : Meerbuscher Start-ups hinter MaleUp
  • Das Bild zeigt (v.l.) Heike Badawy,
    SPD Meerbusch in Dormagen : „#Nachgefragt“ mit Kevin Kühnert
  • Kreiswirtschaftsdezernent Martin Stiller (r.) übergibt den
    Kreis fördert Meerbuscher Unternehmen : Push für lokale Unternehmen

Eine Kommission entscheidet über die Vergabe der Stipendien. Darin sitzen Birte Wienands, stellvertretende Vorsitzende des Schulausschusses, Tillmann Lonnes, Dezernent für Schule und Kultur beim Rhein-Kreis Neuss, Guelten Eroglu vom Kommunalen Integrationszentrum, Elsbeth Faber, Schulleiterin der Gesamtschule An der Erft in Neuss, Frank Huber vom BBZ Weingartstraße und Ulrich Dauben, Leiter des Quirinus-Gymnasiums in Neuss. Beraten wurde die Kommission von Eva Schmitt-Roth, Projektleiterin „Migranten-Stipendium“ beim Rhein-Kreis Neuss.

Weitere Informationen zu dem Stipendium finden sich unter dem Link www.rhein-kreis-neuss.de/Migranten-Stipendium