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: Es geht auch ohne Plastik

: Es geht auch ohne Plastik

Die Meerbuscher Architektin Stefanie Jörgens wurde diese Woche mit dem „Red Dot Award“ für ihre Arbeit am Bonner Stadthaus ausgezeichnet. Im Fokus stand: ökologisch, nachhaltig und baubiologisch zu gestalten und einzurichten.

„Wir leben in einer Plastikgesellschaft.“ Plastik umgibt uns täglich und überall. „Wir vergiften uns quasi selbst - jeden Tag.“ Das sagt die Meerbuscher Architektin und Baubiologin Stefanie Jörgens. Ihr Ziel ist es daher: „Ich möchte gesunde Lebensräume schaffen.“ Und das ist ihr in einem alten Stadthaus von 1896 gelungen. So gut sogar, dass sie in dieser Woche mit dem „Red Dot Award“ ausgezeichnet wurde. Der Auftrag für das Projekt kam vom Internationalen Kompetenzzentrum für nachhaltige Chemie (ISC3), eine neue internationale Organisation in Bonn. „Das Zentrum wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) initiiert“, erzählt die Architektin. „Für die Räumlichkeiten im alten Stadthaus wollte das ISC3 ein zukunftsweisendes Corporate Interior Konzept für ein gesundes und ästhetisches Arbeitsumfeld unter höchsten baubiologischen Anforderungen“, so die Architektin weiter. „Darum habe ich die Einrichtung sensibel an das alte Gebäude angepasst, auf das Wesentliche reduziert, vieles in Manufakturarbeit herstellen lassen. Alles wurde ökologisch, nachhaltig und baubiologisch geprüft“, erklärt Stefanie Jörgens. Für die Meerbuscher Baubiologin eine tolle Aufgabe - nicht nur weil sie selbst mit nachhaltigen Produkten arbeitet, sondern weil auch ihr Auftraggeber für nachhaltige Chemie steht. „Ist die chemische Produktion besser und nachhaltiger, ist das auch besser für die Umwelt“, sagt sie. Gerade in Zeiten, wo wir überall von Plastik umringt sind, möchte die Meerbuscherin das Bewusstsein für gesündere Lebensräume schaffen. „Das kann schon in vielen kleinen Dingen passieren - man muss es den Menschen oft nur erklären. Dass zum Beispiel fast alles um uns herum aus Plastik besteht, in vielen Materialien ist Melamin enthalten - eine farblose Substanz, die aber gesundheitsgefährdend ist - das wissen viele Menschen eben nicht“, sagt die Meerbuscherin. Selbst die Verbraucherzentrale hat eine Liste und Tipps mit Hinweisen rund um Melamin erstellt. „Es muss eben oft alles schnell und billig produziert werden, auch wenn es dann nur einen kurzlebigen Nutzen hat - danach werden viele Plastikprodukte einfach weggeworfen. Eine riesen Umweltverschmutzung“, erzählt Stefanie Jörgens. Und dagegen könne jeder etwas tun, meint die Meerbuscherin.