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: Gründung einer Jugendberufsagentur

: Gründung einer Jugendberufsagentur

Eine Jugendberufsagentur im Rhein-Kreis Neuss soll bereits vorhandene Angebote unter einem Dach bündeln und jungen Menschen damit noch besser helfen.

Jugendliche mit Problemen brauchen Lösungen aus einer Hand, ohne zwischen Ansprechpartnern unterschiedlicher Institutionen wechseln zu müssen. Zu diesem Schluss kamen jetzt die Kooperationspartner der künftigen Jugendberufsagentur im Rhein-Kreis Neuss. Die Einrichtung soll sich aus dem bereits bestehenden Jugendhaus in Neuss entwickeln.

„Wir dürfen keine Jugendlichen aus dem Blick verlieren und müssen sie dahingehend begleiten und beraten, dass ihnen eine berufliche Integration und ein selbstbestimmtes Leben gelingt“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Begrüßung zahlreicher Gäste in der Neusser Pegelbar. Diesem Gedanken folgte Torsten Withake, Geschäftsführer Arbeitsmarktmanagement der Regionaldirektion NRW. Er betonte, dass ein gemeinsamer Gestaltungswille sowie die Einbindung von Schulen und weiteren Netzwerkpartnern, wie sie bereits im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ bestehe, wichtige Erfolgsfaktoren einer Jugendberufsagentur sind.

„Wir sind gut aufgestellt in unserer Arbeit an den Schulen und im Matching durch die Neuorganisation hin zur lebensbegleitenden Berufsberatung. Wir freuen uns sehr, dass im Jugendhaus, in dem wir mit dem Jobcenter des Rhein-Kreises Neuss arbeiten, schon heute Kooperationsvereinbarungen mit allen Jugendämtern im Kreisgebiet existieren“, so Angela Schoofs, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach. Diese Zusammenarbeit gelte es nun auszubauen. Parallel dazu könne ein gutes Beispiel aus Mönchengladbach, die Jugendintegrationsmaßnahme „JIM“, als niederschwelliges Angebot ein weiterer Baustein sein.

Volker Weiß, Jugendberufsagentur-Koordinator in Hamburg, berichtete über individuelle Erfahrungswerte, die beim Ausbau von Netzwerkstrukturen und Synergieeffekten in der Hansestadt gesammelt worden sind und im Rhein-Kreis Neuss genutzt werden könnten.

Eine Podiumsdiskussion mit Kreisdirektor Dirk Brügge, Ulrich Plöger (Schulamtsdirektor Rhein-Kreis Neuss), Wolfgang Draeger (Geschäftsführer des Jobcenters im Rhein-Kreis Neuss) und Klaus Müller (Geschäftsführer des Jobcenters Mönchengladbach) schloss sich an. Dabei wurden viele Anregungen und unterschiedliche Herausforderungen thematisiert sowie Wünsche und Erwartungen des Publikums einbezogen und zu beantworten versucht.

Nicht jedem gelingt

Übergang von Schule zu Beruf

Draeger gab zu bedenken, „dass im Rhein-Kreis Neuss trotz einer sehr geringen Jugendarbeitslosigkeit immer noch junge Menschen durch das umfängliche Hilfeangebot rutschen und ein nahtloser Übergang von der Schule in Beruf beziehungsweise Ausbildung nicht unmittelbar gelingt“. Dort gelte es anzusetzen. „Aufgabe einer Jugendberufsagentur muss es sein, alle erforderlichen Dienstleistungen der verschiedenen Träger unter einem Dach anzubieten und für eine umfassende Transparenz sorgen. Nur so kann es einerseits gelingen, allen Jugendlichen ein individuelles Angebot zu unterbreiten, und andererseits, dem Fachkräftebedarf wirksam zu begegnen“, so der Fachmann.

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„Es muss uns gelingen, vorhandene Netzwerkstrukturen und Angebote der beruflichen Orientierung der vielen Partner zusammenzuführen und am Bedarf der Jugendlichen auszurichten. Dabei muss der Jugendliche im Zentrum der Bemühungen stehen. Lassen Sie uns an einer gemeinsamen Idee arbeiten und sie kollektiv gestalten“, appellierte Kreisdirektor Brügge an die Gäste.

Zu diesen gehörten Partner in der Jugendhilfe wie Jugendberatungsstellen, Vertreter der Jugendämter, des Landschaftsverbands und des Integrationsfachdiensts, die Schulaufsicht, Schulleitungen und Schulsozialarbeiter, Vertreter der Wirtschaft, der Kammern und Verbände, Vertreter aus den Ministerien, regionale Bildungsträger sowie Mitglieder politischer Gremien. Begleitet wurde die Veranstaltung durch die Kommunale Koordinierungsstelle des Rhein-Kreises Neuss im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“, da die Ziele beider Initiativen vergleichbar sind und sich in ihren Angeboten und Maßnahmen optimal ergänzen.