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: Kultur-Tafel: Kultur für alle

: Kultur-Tafel: Kultur für alle

Seit Anfang März gibt es beim Verein „Meerbusch hilft“ das neue Projekt Kultur-Tafel. Hierbei sollen auch Bedürftige in den Genuss von Kultur kommen - ganz gleich ob Sport, Musik oder Theater.

Kultur für alle, und auch für alle zugänglich: Doch leider können sich nicht alle Menschen Kultur leisten. Kultur - damit sind Sportveranstaltungen, Kino, Theater, Musikkonzert und vieles mehr gemeint. Eben alles, was so richtig Spaß machen kann. „Leider ist das eben nicht für viele Menschen möglich“, sagt Ursula Thomas, die seit Gründung der Meerbuscher Tafel in Osterath hilft und seit März das Projekt „Kultur-Tafel“ im Verein Meerbusch hilft maßgeblich leitet. Sie war es auch, die sich im Vorfeld für diese Idee stark gemacht und sich bei anderen Städten wie Lübeck oder Düsseldorf informiert hat, wie so eine Kultur-Tafel überhaupt funktioniert.

Ausschlaggebend war aber ihre eigene Erfahrung. „Ich erinnere mich, dass ich mein Ballett-Abo einmal nicht nutzen konnte und habe dann im Freundes- und Bekanntenkreis gefragt, ob nicht jemand meine Karten haben wolle“, erzählt sie. Erfolglos. Die Karten verfielen. Das fand sie damals nicht nur ärgerlich sondern auch traurig. Die Idee der Kultur-Tafel für Meerbusch war geboren. „Hätte es damals schon eine Kultur-Tafel gegeben, hätte ich die Karten an bedürftige Menschen weitergeben können.“

Seit März nun gibt es das Projekt in Meerbusch und es gibt bereits auch schon mehrere kleine Erfolge. „Ein paar unserer Kunden konnten wir schon glücklich machen“, sagt Ursula Thomas. So konnte sich ein zehnjähriger über Karten für ein DEG-Spiel freuen und bedankte sich persönlich mit „das sei sein schönstes Erlebnis gewesen“ bei der Kultur-Tafel. „So ein Dankeschön geht direkt ins Herz“, weiß Ursula Thomas. Durch ihre Arbeit bei der Osterather Tafel und den Gesprächen mit den Menschen weiß sie eben, dass es auch eine Nachfrage nach einem kulturellen Angebot gibt. „Viele bedürftige Menschen können sich aber nicht leisten, Karten für ein Konzert oder eine Sportveranstaltung zu kaufen.“ Auf der anderen Seite gibt es vielleicht Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht zu einer Veranstaltung gehen können. Und genau hier setzt die Kultur-Tafel an, ist quasi der Vermittler. „Wir suchen Privat- und Geschäftsleute, aber auch Vereine und Veranstalter, die Karten abgeben wollen – gerne auf Wunsch auch mit Spendenquittung“, erklärt die Projektleiterin. Die gesammelten Karten werden dann über ein internes System an die Kunden der Tafel ausgegeben.

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„Wir halten in einer Liste genau fest, welcher Kunde zu welcher Veranstaltung gegangen ist, schließlich wollen wir die Karten ja auch gerecht verteilen“, so Ursula Thomas weiter. Natürlich spiele auch der Veranstaltungswunsch eine Rolle. Jemand, der sich für ein Rockkonzert interessiert - für den wären Karten fürs Kindertheater eher uninteressant. Hat sie einen Interessenten gefunden, werden die Karten an der Kasse der Veranstaltung hinterlegt oder können bei der Kultur-Tafel abgeholt werden.

Wer in den Genuss von Kulturkarten (maximal zwei pro Person) kommen will, der muss lediglich einen Fragebogen mit seinen kulturellen Interessen ausfüllen und seine Bedürftigkeit nachweisen. Den Rest erledigt das Team von der Kultur-Tafel, die übrigens auch noch helfende Hände sucht. Zukünftig rechnet Ursula Thomas immerhin mit 200 bis 300 Kultur-Kunden.