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: Lage in Meerbusch besser als Region

: Lage in Meerbusch besser als Region

Das Risiko der Unternehmen in der Region, von Zahlungsausfällen betroffen zu sein, ist auf einem Fünf-Jahres-Tief. Meerbusch wird sogar die Schulnote 1 zugewiesen.

Die Konjunktur steht 2019 aufgrund der anhaltenden und aktuellen geopolitischen Krisen stärker unter Druck als in den gesamten zehn Jahren zuvor – das belegen unter anderem die Geschäftslageberichte der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und der Creditreform. Zugleich rangiert das Risiko der Unternehmen in der Region, von Zahlungsausfällen betroffen zu sein, auf einem Fünf-Jahres-Tief. Auch in Meerbusch hat sich dieser Wert in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Die Ausfallwahrscheinlichkeit ist auf einem noch günstigeren Niveau als in der Gesamtregion. Dies ist das Ergebnis des „Risikobarometers Mittlerer Niederrhein“ – einer neuen Analyse von IHK und Creditreform.

„Damit werden wir zukünftig regelmäßig darüber informieren, wie groß das Zahlungsausfallrisiko für die Betriebe am Mittleren Niederrhein ist“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „So können wir kritische Situationen in den verschiedenen Branchen nun noch eher erkennen und auch unsere Aktivitäten darauf einstellen.“

André Becker, Mitglied der Geschäftsführung der Creditreform Düsseldorf / Neuss, ergänzt: „Der von der Creditreform RATING AG ermittelte Risikowert, der sogenannte CRI-Index, berechnet den Anteil der Ausfälle an der Unternehmensanzahl und geht über die bekannten veröffentlichten Meldungen von Insolvenzen deutlich hinaus. Da in diesen Indikator auch Merkmale wie Verbraucherinsolvenzverfahren von unternehmerisch tätigen Personen und schlechtes Zahlungsverhalten hineinfließen, haben wir hier einen echten Frühindikator.“

Ausfallwahrscheinlichkeit

ist gering

Die Auswertung für den Mittleren Niederrhein für die Jahre 2018 und 2019 (auf Basis von Prognosedaten) zeigt, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit von Unternehmen in der Region zurzeit gering ist. „Die Prognose sieht für 2019 einen Anteil von 1,63 Prozent vor“, so Chris Proios von der Regionalen Konjunkturforschung der Creditreform. „Dies ist nach der Creditreform-Systematik mit der Schulnote 2 vergleichbar.“ Noch im Jahr 2014 lag der Wert deutlich höher. Seinerzeit wurde mit einem Anteil von 2,22 ein mittleres Ausfallrisiko – vergleichbar mit der Schulnote 3– diagnostiziert. „Angesichts der guten Konjunktur seit 2014 ist der Anteil stetig gesunken. Die Polster aus Zeiten der guten Konjunktur scheinen noch so ausreichend zu sein, dass eine Konjunkturdelle keine deutliche Steigerung der Ausfallwahrscheinlichkeit verursachen wird“, so Becker. Dennoch warnt Steinmetz: „Auffällig ist allerdings, dass der Indexwert in unserer Region höher ist als in Deutschland und auch in Nordrhein-Westfalen. Das muss der Wirtschaftspolitik vor Ort zu denken geben.“

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Von den vier Teilregionen des IHK-Bezirks ist alleine die Ausfallwahrscheinlichkeit im Kreis Viersen im Bereich „sehr geringes Ausfallrisiko“ (Schulnote 1).

Gliedert man die Ergebnisse nach den 17 Hauptbranchen auf, zeigt sich in immerhin 14 Branchen das ungünstigere Ausfallrisiko am Mittleren Niederrhein im Vergleich zu den gesamtdeutschen Werten. „Insbesondere im Gastgewerbe, bei den Logistikbetrieben und im Baugewerbe sind die Unterschiede auffällig“, so Proios.

Erfreulich: Das Ausfallrisiko der Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 500.000 und 5 Millionen Euro ist am Mittleren Niederrhein nicht nur sehr gering, sondern darüber hinaus auch geringer als in Deutschland.

Meerbusch besser

als Region

Auch für Meerbusch hat die IHK die Creditreform-Daten ausgewertet. Meerbusch wurde im Jahr 2018 und ebenso nach Prognosedaten für 2019 ein sehr geringes Ausfallrisiko (Schulnote 1) bescheinigt, das auf eine noch bessere Lage als in der Region hinweist. Von den Branchen weisen insbesondere das Baugewerbe, der Handel, das Gastgewerbe und die Logistiker eine geringere Ausfallwahrscheinlichkeit auf.