Alte Hausmittel neu entdecken

Wadenwickel, Fußbad, Zwiebelsirup und Salbeitee. All dies sind herkömmliche Hausmittel, die teilweise vergessen wurden. Irmgard Mielke versucht, alte Rezepte und Mittel wieder in den Alltag der Familien einzuführen.

Erwartungsvoll sitzen neun Mütter, ein Vater, eine Erzieherin und eine an der Thematik der Hausmittel Interessierte im Stuhlkreis um Irmgard Mielke und lassen sich beratschlagen, wie man Kinder unterschiedlichen Alters, bei verschiedenen Beschwerden behandeln sollte. „Die Eltern können so lernen, neben der Schulmedizin auch Hausmittel einzusetzen“, sagt Irmgard Mielke. Das „Evangelische Familienzentrum Lank“ hatte sie angeworben, in der Kindertagesstätte einen Vortrag zu halten. Seit neun Jahren ist die berentete Kinderkrankenschwester nun schon als Dozentin zu diesem Thema tätig und ist momentan besonders im Niederrhein gefragt. „Die jungen Eltern heute sind sehr offen für das Thema. Ich vermittle ihnen Sicherheit.“

Die meisten der teilnehmenden Eltern haben Kinder, die die Kindertagesstätte Vorort besuchen, und so von der Veranstaltung erfahren haben. Wie auch Stefanie Petersen, die sich zu Demonstrationszwecken zur Verfügung stellt. Sie bekommt einen Wickel um den Hals und ein Zwiebelpäckchen hinters Ohr. „Es ist interessant, sich Alternativen zur Schulmedizin zu holen.“ Wie einige andere, wendet sie schon einige der vorgestellten Hausmittel an. Neu war für sie, dass auch Wadenwickel warm verwendet werden.

Irmgard Mielke geht auf verschiedenste Krankheiten ein, aber auch auf Erste-Hilfe sowie die Ernährung. „Der Darm ist zu 80 Prozente für die Abwehrstoffe verantwortlich, doch Antibiotika werden viel zu schnell verschrieben, sodass das Immunsystem beeinträchtigt wird.“, erklärt Irmgard Mielke. Die Eltern sollten die Notwendigkeit der Verabreichung überprüfen lassen.

Ein ganz besonderes Heilmittel sei die Zwiebel. Ein Zwiebelsäcken auf den Ohren lindere den Schmerz sehr schnell. „Nicht alles, was man früher gemacht hat, war gut, heute ist es genauso. Die Eltern müssen auf ihr Bauchgefühl vertrauen“, betont Irmgard Mielke. Bei der Verabreichung der Hausmittel sollten die Eltern kreativ sein und die Kinder spielerisch einbinden. „Die Kleinen sollen neugierig werden, so dass sie die Medizin von alleine nehmen. Dabei müssen die Eltern ihnen durchgehend ein sicheres Gefühl vermitteln“, sagt Irmgard Mielke.“

Viele der Eltern werden sich die Ratschläge zu Herzen nehmen und bei ihren Kindern anwenden.

(StadtSpiegel)