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Das Aktionsbündnis Latumer See kritisiert Rückschnittmaßnahmen.

Kritik an Rückschnitt : Bündnis stellt Maßnahmen am Latumer See in Frage

Das Aktionsbündnis Latumer See hat unlängst Kritik an einer Reihe von Arbeiten, die die städtischen Gärtner in dem Bereich um das Gewässer durchgeführt haben, geäußert und hier auch den Bürgermeister und die Ratsfraktionen angeschrieben. Die Befürchtung ist, dass Tatsachen geschaffen werden sollen, ohne die Bürger ausreichend zu beteiligen. Die Stadt Meerbusch weist den Vorwurf zurück.

Der Hauptausschuss der Stadt Meerbusch befasst sich in seiner nächsten Sitzung am 9. Dezember mit einem Antrag des Aktionsbündnisses Latumer See. Dieser beinhalte viele Argumente, warum eine Umgestaltung des Areals in eine parkähnliche Anlage weder sinnvoll noch wünschenswert ist, so das Bündnis. Die Bürgeranregung ist von dem Wunsch getragen, „den Latumer See und die Umgebung in seiner Form und seiner natürlich gewachsenen Flora zu erhalten“. Umso verwunderter sei man aber gewesen, dass anscheinend schon jetzt mit den ersten Umgestaltungen begonnen werde.

„Die Maßnahmen, die unter der Brücke ergriffen wurden, gehen weit über eine normale Pflegearbeit hinaus. Eine circa 35 Jahre alte, augenscheinlich gesunde Eiche wurde gefällt, hochwahrscheinlich um die Sichtachse von der Brücke zu ,modifizieren’. Hat Meerbusch nicht eine Baumschutzsatzung? Wie kam es zu einer Baumfällgenehmigung? Wo wird die Ersatzpflanzung vorgenommen?“ Mit diesen Worten macht das Aktionsbündnis, das inzwischen 250 Unterstützer in Meerbusch hat, seinem Ärger in dem Schreiben an Bürgermeister Christian Bommers und die Fraktionen des Stadtrats Luft.

Weiter heißt es: „Wir möchten hiermit unsere Sorge kundtun, dass hier Tatsachen geschaffen werden, ohne die Bürger der Stadt Meerbusch einzubeziehen, und dass wir diese Vorgehensweise befremdlich finden. Können Sie uns bitte mitteilen, wie der Bereich umgestaltet werden soll und warum? Vor allem fragen wir uns, warum nicht gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um die nicht nur für die Natur gefährliche Nutzung der Grünflächen als Mountain Bike Trail mit Sprungschanze dauerhaft zu unterbinden und für eine Beseitigung der Gefahrenlage im Interesse aller Bürger zu sorgen.“

Bei der Stadt betrachtet man die Aufregung um die fraglichen Arbeiten hingegen als unbegründet. „In der Senke an der Latumer Seebrücke wird seit Jahren in regelmäßigen Abständen der Brombeeraufwuchs zurückgeschnitten, um einer ,Verbuschung’ vorzubeugen. Weiterhin wurden einige tote Birken entfernt. Weitere tote Birken befinden sich am Rand der Senke. Auch diese werden in nächster Zeit entnommen“, teilt Stadtsprecher Michael Gorgs auf Anfrage des Extra-Tipp mit. Dass im Zuge der durchgeführte Arbeiten auch eine kleine Eiche entfernt wurde, räumt Gorgs ein. Diese habe dauerhaft das Blickfenster von der Brücke auf den See bedeckt – einer Brücke, die als Aussichtspunkt diene und den Spaziergängern eine schöne Aussicht auf den See bieten solle. Wichtig sei es aber, so Gorgs, zu betonen, dass Maßnahmen wie diese „zum laufenden Geschäft unserer Stadtgärtner“ gehören und „in keinem Zusammenhang mit dem diskutierten Gestaltungskonzept des Landschaftsarchitekten Armin Henne“ stehen.