Ehepaar Spoerle geehrt

Man muss nicht unbedingt in Lank-Latum geboren sein, um sich für die Belange des Ortes und seiner Geschichte einzusetzen. Für besondere Verdienste um die Heimatpflege wurde jetzt wieder die Jacobsleiter verliehen.

Wenn Anfang Dezember die Teloy-Mühle an der Kemperallee im beschaulichen Lank-Latum festlich geschmückt und die Tische mit Weckmännern der Bäckerei Wieler eingedeckt sind, weiß jeder Lanker Brauchtumspfleger: Es ist wieder an der Zeit, die Verleihung der Jacobsleiter steht an. Für besondere Verdienste um die Heimatpflege ehrte der Heimatkreis Lank e.V. jetzt zum ersten Mal zwei Personen: Regina und Walter Spoerle erhielten aus den Händen von Heimatkreis-Geschäftsführer Franz-Josef Jürgens und seinem Vorsitzenden Franz-Josef Radmacher eine Urkunde und die dazugehörende Bronzeplakette. In seiner Laudatio verriet Heimatkreis-Vorsitzender Franz-Josef Radmacher viele interessante Details und Anekdoten aus dem Leben der Spoerles und ihrem Wirken für die Wahlheimat Lank-Latum.

 Heimatkreis Geschäftsführer Franz-Josef Jürgens, Walter und Regina Spoerle und der Vorsitzende des Heimatkreises Lank, Franz-Josef Radmacher, bei der Verleihung der Jacobsleiter.
Heimatkreis Geschäftsführer Franz-Josef Jürgens, Walter und Regina Spoerle und der Vorsitzende des Heimatkreises Lank, Franz-Josef Radmacher, bei der Verleihung der Jacobsleiter. Foto: Stephan Beier

Regina Spoerle stammt ursprünglich aus der kleinen Ortschaft Heilsberg in Ostpreußen. Der Krieg und die anschließende Vertreibung führte sie über mehrere Stationen bis nach Frankfurt am Main, wo sie schließlich als Verlagskauffrau angestellt war und ihren Mann Walter kennenlernte. Walter Spoerle, 1935 in der Schweiz geboren, war zu diesem Zeitpunkt in Frankfurt als Druckereikaufmann und Schriftsetzermeister tätig. 1973 zogen beide dann aus beruflichen Gründen nach Lank-Latum.

„Von 1994 bis 2017 war Regina Spoerle Mitglied im Beirat des Heimatkreises Lank und auch über viele Jahre dessen Pressereferentin. Drei Jahre lang leitete sie zudem das Forum Orts- und Regionalgeschichte.“ Walter Spoerle ist hingegen schon seit vielen Jahren das Rückgrat des Heimatkreises in allen drucktechnischen Belangen („Dä Bott“, Jahresprogramm, u.v.a.)“, so Radmacher. „Sei es im Rahmen der Missouri-Woche oder bei diversen Vorbereitungen für die vielen Reisen des Heimatkreises, die Spoerles haben sich nahezu überall herausragend eingebracht. Die Liste ihrer Verdienste ist lang.“

In ihrer Dankesrede stellte Regina Spoerle insbesondere die „Toleranz der Lank-Latumer“ heraus, die ihr Mann und sie in den 45 Jahren erfahren haben, die sie nun in Lank-Latum wohnen. „Wir wurden freundlich aufgenommen. So etwas war und ist längst nicht überall selbstverständlich.“ Umso mehr bedauern die Spoerles, bis heute nicht das Lanker Platt adäquat sprechen zu können, wenn sie es auch zumindest mittlerweile gut verstehen können.

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„Hubert Backes aus Loose Creek in Missouri spricht Platt wesentlich besser“, so Spoerle. „Er bot mir im Sommer Platt-Nachhilfe an. Leider war er aber nur kurz hier.“ Abgerundet wurde der Nikolausabend anschließend in geselliger Runde mit einem gemeinsamen Abendbrot und gemeinsam intonierten Weihnachtsliedern in heimischem Platt.

(StadtSpiegel)