Elsa - auch mit sechs Jahren ein Platt-Fan

Weit gefehlt die Annahme, den Lanker Mundartfreunden ginge der Nachwuchs aus.

Johannes Toups konnte beim letzten Stammtisch eine erst sechsjährige Platt-Interpretin vorstellen, die mit ihrer Oma sehr erfolgreich die antike Sprache der Region geübt hatte. Anerkennung und frenetischer Applaus waren der kleinen Elsa nach ihren plattdeutschen „Vertällekes“ in Haus Latum jedenfalls sicher. Wie meistens, Toups selbst brachte seine Zuhörer oft zum Lachen. Gleichwohl stimmten die Älteren unter ihnen aber auch uneingeschränkt überein, als Toups die entbehrungsreichen Jahre während und nach dem Krieg zur Sprache brachte. Öfter tauchten damals Viehzähler auf, die es zu betricksen galt. Mühevoll war das Leben in der Zeit „vor der Waschmaschine“. Aber auch Bräuche wurden gepflegt, die teilweise inzwischen leider untergegangen sind. Zum Beispiel an „De Kruttwösch“ erinnerten sich noch viele Gäste. Zu Maria Himmelfahrt im August wurden Wildkräuter gesammelt, gesegnet, getrocknet und ein Jahr lang als Sinnbild der Friedfertigkeit aufbewahrt. Verpackt in Erlebnisberichte der imaginären Familie Lintermann folgten rheinische Anekdoten sowie Erläuterung plattdeutscher Begriffe. Und weil an einem zünftigen Stammtisch nicht nur gesprochen wird, musizierten Wolfgang Beeck und Alfons Hansen zum lautstarken Gesang der vielen Mundartfreunde. Der Mundartstammtisch wird im Dezember 20 Jahre alt. Er soll dann dem verstorbenen Heimatdichter Karl Schmalbach gewidmet werden. Toups hält dazu einige Überraschungen parat.

(StadtSpiegel)