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Heimatkreis Lank begrüßte Experten zum Thema Denkmalschutz

Vortrag in der Teloy-Mühle : Viel Interessantes zum Denkmalschutz

Georg Neuhausen, der das Forum für Orts- und Regionalgeschichte des Heimatkreises Lank leitet, konnte am letzten Mittwoch in der Teloy-Mühle einen besonderen Gast begrüßen. Gekommen war als Referent Prof. Dr. Norbert Schöndeling, ein landesweit anerkannter Fachmann auf dem Gebiet des Denkmalschutzes, lehrt er doch genau zu diesem Thema an der TH in Köln.

Der Meerbuscher Schöndeling wurde am 5. Mai 2021 zum ehrenamtlichen Beauftragten für Denkmalschutz in Meerbusch gewählt. Über seinen Wohnort Osterath hinaus wurde er in Meerbusch insbesondere durch seine Forschungen und Veröffentlichungen zu Haus und Kloster Meer bekannt. Routiniert, aber auch mit rheinischem Charme erklärte er den über 30 Gästen bei aller Fachlichkeit sehr anschaulich, was man heute unter Denkmalschutz versteht und aufgrund welcher Kriterien die Unterschutzstellungen ablaufen. Im Einstieg sprach er die gerade unter Schutz gestellte, im Jahre 1914 erbaute Transformatorenstation bei Schloss Pesch an und erläuterte die architekturgeschichtlichen Gründe, die zum Denkmalwert des Turmes führten.

Anhand von treffenden Beispielen erklärte Schöndeling sodann den gesetzlich geregelten Ablauf von Unterschutzstellungen. Er führte aus, dass zu den Denkmälern alles zählt, was aus geschichtlichen, wissenschaftlichen, technischen, künstlerischen, städtebaulichen oder volkskundlichen Gründen so bedeutsam ist, dass es für die Öffentlichkeit erhalten werden soll. Schöndeling sprach auch Interessenkonflikte an. So empfinden Hauseigentümer Denkmalschutz oft als Bürde. Die Denkmaleigenschaft belastet Eigentümer, weil sie gesetzlich zum Erhalt ihres Denkmals verpflichtet sind. Das kann eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen und Eigentümer in ihrem Eigentumsrecht beschränken. Dies ist aber nur im Rahmen des Zumutbaren rechtlich zulässig. Häufig kollidiert der Denkmalschutz auch mit den Interessen einer wirtschaftlichen Nutzung. Der beste Schutz für ein Baudenkmal ist aber seine dauerhafte Nutzung.

Klar wurde im Vortrag auch, dass die Städte und Gemeinden, die Denkmalbehörden und die Eigentümer in Sachen Denkmalschutz mehr tun müssen. In der Vergangenheit hat es im Bereich Denkmalschutz auf allen Seiten Defizite gegeben. Zum Abschluss lobte Prof. Dr. Schöndeling die vielfältigen, oft auch erfolgreichen Aktivitäten des Heimatkreises Lank in Sachen Denkmalschutz.