Lanker Führungen waren voller Erfolg

Besonders viel Geschichte konnten die Teilnehmer der Führungen des Heimatkreises Lank am Tag des offenen Denkmals erfahren.

Rund 80 heimatgeschichtlich Interessierte waren der Einladung des Heimatkreises Lank gefolgt und kamen zu den Führungen um 11 und 15 Uhr am Tag des offenen Denkmals, bei denen Franz-Josef Jürgens und Franz-Josef Radmacher über die spannende Geschichte dreier bekannter Lanker Denkmäler berichteten. „Das diesjährige Motto des Denkmaltages, welcher die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege wecken soll, lautete ’Entdecken, was uns verbindet’“, sagt Thomas Günther vom Heimatkreis Lank. Das Lanker Wahrzeichen Teloy-Mühle sowie die ehemalige Volksschule, auf die nahezu ganz Lank früher gegangen ist, „passten hierzu perfekt“.

Die Teloy-Mühle wurde im Jahre 1823 vom Bäcker und Krämer Adolph Frangen errichtet und bis 1861 selbst betrieben. Im Jahre 1863 ging sie schließlich in Pacht und später in den Besitz von Ludwig Teloy (gesprochen: „Telo“) über, der sie auch ihren heute noch gebräuchlichen Namen verdankt. Nach der endgültigen Stilllegung im Jahre 1912 verfiel sie dann zusehends und endete in den 1950er Jahren schließlich als Ruine. Auf besonderes Drängen des Heimatkreises Lank wurde die Mühle schließlich eingetragenes Denkmal und nach einigen politischen Kontroversen Anfang der 1980er Jahre mit großem Elan saniert. Ein neues Dach wurde von der Schreinerei Radmacher angefertigt, neue Flügel (aus Stahl) wurden montiert. „Sogar die Mitglieder der SPD-Fraktion, die vehement gegen die Sanierung der Mühle waren, haben sich mittlerweile mit dem Denkmal und Kulturzentrum angefreundet.“ Aber es gab noch mehr zu sehen: Der kleine Einmannbunker, das gerade erst vom Heimatkreis sanierte Mahnmal gegen den Krieg, wurde während des Zweiten Weltkriegs bei der Firma Franz Schmitz in Lank gebaut. Die „Splitterschutzzelle“ diente insbesondere als Beobachtungsposten während alliierter Luftangriffe. Beim Abriss der Lanker Celluloid-Fabrik wurde sie als erhaltenswert entdeckt und zunächst am Technischen Dezernat aufgestellt. Die Eintragung als Denkmal und die Sanierung, sowie der Umzug zur Teloy-Mühle erfolgte dann erst 2018.

Und noch eine Meerbuscher Sehenswürdigkeit gab es an dem Tag in Lank-Latum zu entdecken: Die Pastor-Jacobs-Schule, die ehemalige Lanker Volksschule wurde von nahezu jedem echten „alten Lanker“ besucht. Der Bau erfolgte im Jahre 1903, als die alte Schule an der Hauptstraße (am heutigen „Alten Schulhof“) zu klein wurde. „Von 1912 bis 1915 erfolgte bereits der zweite Bauabschnitt, 1953 die Erweiterung bis auf die heute Größe“, sagt Thomas Günther. „Die Pastor-Jacobs-Schule zählt heute zu den schönsten alten Schulgebäuden in der Region und wird zu Recht als besonders erhaltenswertes Denkmal betrachtet.“

Den Besuchern am Tage des offenen Denkmals wurde ein interessanter Einblick in die historischen Zusammenhänge und kurzweilige Rundgänge geboten.

(StadtSpiegel)