Lanker „Liebeserklärungen“

Am Sonntag, 30. August, gastiert die Russin Sofja Gülbadamova um 17 Uhr im Forum Wasserturm, Rheinstraße 10 in Lank-Latum, in der Reihe „Weltklassik am Klavier!“

Pianistin Sofja Gülbadamova „erspielte“ sich in Deutschland vor allem einen Namen durch ihre Auftritte beim Husumer Klavierfestival und im Februar dieses Jahres bei der Reihe Bayer Kultur. Ihre Interpretationen sind geprägt von einer mitreißenden pianistischen Innigkeit, mit der sie ihr Publikum jedes Mal verzaubert. Ihr Programm „Liebeserklärungen“ rückt die musikalischen Liebesbezeugungen zweier großartiger Komponisten der Romantik an die wunderbare Clara Wieck in den Mittelpunkt: zum einen die des Hamburger Johannes Brahms und zum anderen die von Claras späterem Ehemann Robert Schumann.

Die Novelletten wurden aufgrund der Begegnung mit der Sängerin Clara Novello benannt, die 1837/38 durch eindrucksvolle Auftritte und durch ihre Namensverwandtschaft mit Clara Wieck Schumanns Aufmerksamkeit erregte. Clara erklärte er die Titelwahl, „weil Du Clara heißt und Wiecketten nicht gut klingt“. Die Klaviersonate Nr. 2 in fis-Moll op. 2 von Brahms trägt zweifellos autobiographische Züge. Nach seinem Besuch bei den Schumanns erhielt die Sonate ihren letzten Feinschliff – und manch einer vermutet, dass sie eine geheime Liebeserklärung an Widmungsträgerin Clara Schumann ist. Der ständige Stimmungswechsel darin bestärkt diese Annahme, und fis-moll ist zudem auch die Tonart von Florestan und Eusebius, jenen beiden literarischen Gestalten, die Robert Schumann erfunden hatte, als er in den 30er Jahren um Clara geworben hatte.

Sofja Gülbadamova, „für die poetische Schönheit“ ihres Spiels und ihre „frappierende Musikalität, Klangfantasie, tiefenentspannte Pianistik und eine erstaunlich vielfältige Gestaltungspalette“ von der Presse gefeiert, zählt zu den herausragendsten Musikerinnen ihrer Generation. Preisträgerin und Gewinnerin zahlreicher Wettbewerbe in den USA, Frankreich, Spanien, Russland, Deutschland, Österreich und Belgien, gewann sie im Jahr 2008 gleich zwei Klavierwettbewerbe in Frankreich: Den Concours international pour piano in Aix-en-Provence sowie den 6. Internationalen Francis-Poulenc-Wettbewerb. Als echter „pianistischer Tsunami“ bezeichnet, konzertiert Sofja Gülbadamova erfolgreich in ganz Europa sowie in Russland, Chile, Argentinien. Sie hat mehrere CDs in Deutschland und Frankreich eingespielt, die ausgezeichnete Kritiken erhielten.

Zu den wichtigsten Ereignissen der letzten Jahre zählen unter anderem ihre Gastspiele bei den Husumer „Raritäten der Klaviermusik“) und ihr Debüt im Großen Saal der Philharmonie in Sankt Petersburg (Februar 2014), in der renommierten Klavierreihe von Bayer Kultur in Wuppertal und Leverkusen (Februar 2015) und am Konzerthaus Berlin (Oktober 2013) sowie beim Festival Cully Classique in der Schweiz im Juni 2014 und beim Pianistenfestival Tübingen im Mai 2013.

(Report Anzeigenblatt)