Sebastianus Bruderschaft in Lank seit 1475

Ihre Geschichte ist lang. Sehr lang. Seit rund 500 Jahren gibt es die Sebastianus Bruderschaft Lank-Latum.

Das legendäre Gründungsdatum der Sebastianus Bruderschaft Lank-Latum geht auf die Vermutung zurück, dass die Bauern sich während der Belagerung von Neuss durch Karl den Kühnen von Burgund zur Abwehr von Plünderern zur Bruderschaft zusammengeschlossen hätten. Einen Beweis dafür gibt es nicht. Gleichwohl können die Lanker Schützen belegbar auf ein hohes Alter von fast 500 Jahren zurückblicken – der älteste Teil des Schützensilbers stammt von 1538.

Als Bruderschaft ist der eingetragene Verein zugleich Teil der katholischen Kirche, weshalb Pfarrer Norbert Viertel Präses ist. Außerdem sind die Lanker Schützen Mitglied im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Ihr Vorstandsmitglied Friedrich Senger gehörte nach dem Krieg zu den Schützen, die den Bezirksverband Krefeld mit aufgebaut haben. Mit Kurt Schnuchel stellte die Bruderschaft 1956 den ersten Bezirkskönig. Es folgten Werner

Tovornik (1964–1966) und Bernd Bikowski (2009).

Angeführt wird der Vorstand nach altem Herkommen von zwei Brudermeistern. Aktuell sind dies Jürgen Santen und Michael Billen. Die gut 450 Mitglieder sind in 16 Kompanien und den Bundesspielmannszug von 1920 organisiert oder passive Mitglieder. Allerdings bezeichnen sich auch drei Gruppen als passive Kompanien, womit nicht etwa gemeint ist, dass die aus Altersgründen nicht mehr zu den Schützenfesten mitmarschieren würden. Vielmehr ist es so, dass sie nicht die Pflicht haben, an allen Veranstaltungen des zweijährigen Schützenturnus teilzunehmen und daher oft auch nur das Schützenfest bestreiten.

Alleinstellungsmerkmal der Bruderschaft im näheren Umkreis sind bis heute die Barrikadenkämpfe. Basierend auf einer historischen Begebenheit wird dieses Spektakel jeweils am Schützenfestsonntag zwischen Freischar Latum auf der einen und den Königs- und Prinzenkompanien auf der anderen Seite zelebriert. Herzhaft dreschen die Schützenbrüder dann mit fast mannshohen Brennnesselbüschen sehr zur Freude der Zaungäste aufeinander ein. Traditionell muss die Freischar dabei unterliegen, damit der dann wieder friedlich vereinte Festzug weiterziehen kann.

(StadtSpiegel)