Über historische Glocken

Franz Jürgens und Theo Haefs berichteten bei ihrem Vortrag in der Teloy-Mühle über die Glocken der heutigen Pfarrei Hildegundis. Nicht nur einmal staunten die Zuhörer. Langst-Kierst und das Jahr 1926 gehörten mit dazu.

Die Wiedergabe des feierlichen Glockengeläuts von St. Stephanus zum Weißen Sonntag eröffnete den Vortrag über die „Geschichte der Glocken in den Kirchen und Kapellen der Pfarrei Hildegundis von Meer“. Georg Neuhausen vom Heimatkreis Lank konnte rund 50 lokalgeschichtlich interessierte Besucher in der Teloy-Mühle begrüßen. Der im Rahmen des Forums Orts- und Regionalgeschichte stattfindende Vortrag wurde zunächst mit Hintergründen zur allgemeinen Glockengeschichte und ihren Herstellungsverfahren eingeleitet. Mit dem Beginn der Bronzezeit im Jahre 2200 v. Chr. begann auch die Entwicklung von Glocken, die zunächst zu Signal-, Kult- und Musikzwecken verwendet wurden. Als sich das Christentum in Europa ausbreitete und überall zu Lande Kirchen errichtet wurden, kam auch den Glocken eine wichtige Funktion zu. Im Hauptteil des aufwendig vorbereiteten Vortrages leiteten Franz Jürgens und Theo Haefs zu den auf dem Gebiet der heutigen Pfarrei Hildegundis von Meer erhaltenden Glocken über. Die mit Abstand älteste Glocke kann noch heute in St. Cyriakus in Nierst gehört werden. Die im Jahre 1313 gegossene Glocke stammte ursprünglich aus der Nierster Kapelle auf dem Gebiet des heutigen Seisthofes. Als 1895 St. Cyriakus errichtet wurde, wurde die alte Kapelle abgerissen und die alte Glocke in die neue Kirche überführt.

 Franz Jürgens berichtete in der Teloy-Mühle über die Glocken der heutigen Pfarrei Hildegundis. Nicht nur einmal staunten die Zuhörer. Langst-Kierst und das Jahr 1926 gehörten mit dazu.
Franz Jürgens berichtete in der Teloy-Mühle über die Glocken der heutigen Pfarrei Hildegundis. Nicht nur einmal staunten die Zuhörer. Langst-Kierst und das Jahr 1926 gehörten mit dazu. Foto: Heimatkreis

Die beiden ältesten Glocken in der heutigen Hauptkirche der Pfarrei, St. Stephanus, sind die Stephanus- (1647/1780) und die Sebastianusglocke (1706). Franz Jürgens erinnerte hier an den historischen Glockenguss auf dem Lanker von-Haags-Hof, bei dem die Stephanusglocke 1780 neu gegossen wurde. Auch die Glocken von St. Franziskus, St. Martin, St. Pankratius und St. Nikolaus kamen im Vortrag nicht zu kurz. Für allgemeines Stirnrunzeln bei den Zuhörern sorgte allerdings, dass die Langst-Kierster im Jahre 1926 ihre älteste Glocke (aus dem Jahre 1664) an die Nachbargemeinde Gellep-Stratum verschenkten. Über die damaligen Beweggründe hierfür lässt sich heute aber nur noch spekulieren.

(Report Anzeigenblatt)