Viel Andrang beim Hüsch-Vortrag in Lank

Dr. Hans-Albrecht Meyer-Stoll sorgte für eine volle Teloy-Mühle – und für viele Lacher bei den Gästen.

Bevor der Vorsitzende des deutschlandweiten Hanns-Dieter-Hüsch-Freundeskreises, Dr. Hans-Albrecht Meyer-Stoll aus Moers, mit seinem Vortrag über den berühmten „Berufsniederrheiner“ beginnen konnte, mussten zusätzliche Stühle in die Lanker Teloy-Mühle getragen werden, so groß war das Interesse. Der Referent erläuterte zunächst die Vita seines berühmten Landsmannes, um danach aus Hüsch‘ literarischen Werken zu rezitieren und Filmausschnitte zu zeigen. Viele Gäste hatten Hüsch schon einmal persönlich erlebt und folgten mit Begeisterung dessen Darbietungen bei kabarettistischen Vorträgen vor manchmal tausenden applaudierenden Zuhörern. Gelegentlich wurde ihnen ein Spiegel vorgehalten, der auch heute noch gelten könnte. Meyer-Stoll verstand es meisterhaft, Hüsch zu rezitieren. Zum Beispiel las er eine philosophische Betrachtung vom Teppich vor, der nun einmal gerade und nicht schräg zu liegen habe. Schließlich würden ja auch Bilder nicht schräg an Wände gehängt. Am unteren linken Niederrhein ertrage man nun einmal keine solch orientalischen Sitten, wie das schräge Niederlegen von Teppichen. In vielen Geschichten wurde der liebe Gott persönlich mit großer Ironie bedacht. Zum Beispiel, wie man doch wüsste, war Gott häufig mit dem Fahrrad zwischen Moers und Dinslaken unterwegs, um seine Schwester zu besuchen, die dort eine Wäscherei besaß. Als auch Hüsch einmal per Rad nach Dinslaken unterwegs war, begegnete er glatt dem lieben Gott und bekam von ihm sogar einen Heiligenschein verliehen. Im Umgang mit Heiligenscheinen noch unerfahren, durfte er sich dessen Qualität und Machart selbst aussuchen. Der Referent Dr. Meyer-Stoll kam so gut bei den Meerbuschern an, dass er nicht ohne das Versprechen entlassen wurde, sich einmal wieder mit einem Vortrag sehen zu lassen.

(StadtSpiegel)