Von Mödlareuth, Plauen bis nach Jena

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands unternahmen Mitglieder des Heimatkreises Lank schon zum dritten Mal eine Bildungstour ins Erzgebirge.

Mit neuen Eindrücken zu Schönheiten von Land und Städten und Schaurigkeiten zu deren Geschichte konnten sie ihr Wissen bereichern. Zum Beispiel das entlegene kleine Dörfchen Mödlareuth, halb zu Bayern, halb zu Thüringen gehörig, schrieb 40 Jahre lang sozusagen Weltgeschichte. Reste einer Grenzmauer, Stacheldraht, Zaunfragmente, Selbstschussanlagen stehen heute im örtlichen Museum und wurden nebst einem Film über die unseligen Jahre dort „bewundert“. Weitere Aufenthalte gönnte man sich in Plauen und der Holzschnitzerstadt Seiffen. Beim Besuch eines Fertigungsbetriebes leuchtete ein, weshalb die zierlichen Figürchen, Schwippbögen, Pyramiden und mehr ihren Preis haben. Der angedachte Höhepunkt, einer Fahrt per Dampf-Bergbahn nach Oberwiesental auf den 1.215 m hohen Fichtelberg, ging unter im Nebel. Das nahe Tschechien und selbst den hohen Schnee am Wegesrand konnten die Lanker eher erahnen als sehen. Den kulturellen Part genoss man abends in Pöhla mit einer Bergmannskapelle und in Schwarzenberg bei einem Orgelkonzert. Silber- und Erzabbau sind Geschichte, nach Uran schürften DDR und Sowjets vergeblich, besichtigen jedoch durften die interessierten Meerbuscher unterirdische Stätten einstiger Schwerstarbeit. Jena, die berühmte Universitätsstadt und Wirkungsstätte zahlreicher Wissenschaftler, Philosophen und Künstler war auf dem Heimweg einen Stopp plus Stadtführung wert. Historie und der hervorragende „Aufbau Ost“ wurden hautnah erlebt. Niemand vermisste an der Autobahn noch sichtbare Erinnerungen an die einst lebensgefährliche deutsch-deutsche Grenze.

(Report Anzeigenblatt)