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Meerbuscher Tierschützer haben schon etliche Amphibien gerettet

Tierschützer seit Mitte Februar aktiv : Hunderte Erdkröten gerettet

Im vergangenen Monat startete der Meerbuscher Aktionskreis für Tierrechte und Naturschutz mit der Rettung von Amphibien, die im Zuge der Wanderung zu den Laichgewässern Straßen überqueren und sich so der Gefahr aussetzen, überfahren zu werden (der Extra-Tipp berichtete). Nun zogen die „Krötenretter“ eine erste Zwischenbilanz.

Sie laufen wieder! Mitte Februar hat die jährliche Amphibienwanderung zwischen Osterath und Kaarst begonnen. Tausende von Amphibien werden bis in den Herbst die 2,1 Kilometer lange Strecke zwischen Am Berg/Bovert und der L30 überqueren: Zuerst vom Waldgebiet Meererbusch über die Straße zu den fünf Seen gegenüber, und nach

der Fortpflanzung zurück zum Landlebensraum. Da nicht alle Amphibienarten gleichzeitig starten – es gibt Früh- und Spätlaicher –, dauert die Hin- und Rückwanderung monatelang. Hinzu kommt der winzige Nachwuchs, der ab Mai/Juni bis September vom Wasser in den Landlebensraum wandert.

„Vom 16. bis 25. Februar konnten wir 584 Erdkröten, 260 Molche und vier Frösche von der Straße holen, aber die Wanderung wurde durch die eisigen Nächte unterbrochen. Wenn es wieder wärmer ist und dann regnet, geht es weiter“, sagt Elke Mertens vom Meerbuscher Aktionskreis für Tierrechte und Naturschutz.

Regen und Nachttemperaturen von fünf bis zehn Grad aufwärts sind ideal für die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere. Die häufigste Amphibienart auf der Strecke Am Berg/Broicherseite ist die Erdkröte. 2019 und 2020 konnte der Aktionskreis pro Jahr über 7 000 Erdkröten von der Straße retten, 2021 waren es über 5 000. Im Alter von drei Jahren gehen die Männchen auf Wanderschaft zum Laichgewässer, die Weibchen mit vier bis fünf Jahren, wobei sie Strecken von bis zu drei Kilometern bewältigen. Ein Erdkrötenweibchen pflanzt sich in der Regel nur einmal im Leben fort. Die Nahrung der Erdkröten besteht unter anderem aus Regenwürmern, Schnecken, Laufkäfern, Spinnen und nachtaktiven Insekten.

Der menschengemachte Insektenschwund bedroht nicht nur Vögel und Igel, sondern auch Amphibien. Wer als „Krötenretter“ helfen möchte, kann sich bei Elke Mertens unter 02159/26 03 melden.