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: Osterath für Zukunft rüsten

: Osterath für Zukunft rüsten

Wer sich mit Meerbuschs Zukunft beschäftigt, kommt an Osterath nicht vorbei. Der Grund: Osterath ist der einzige Stadtteil, der noch Potenzial – sprich Flächen – für die weitere Stadtentwicklung hat. Bürger sollen mitwirken.

Osterath liegt mit seinen knapp 13.000 Einwohnern günstig und ist gut an Autobahn und Schiene angebunden. Auch Meerbuschs wichtigstes Entwicklungsgebiet liegt hier: Am Kamper Weg in Osterath-Bovert können bis zum Ende des Jahrzehnts knapp 700 neue Wohneinheiten entstehen. Die landeseigene Entwicklungsgesellschaft NRW.URBAN hilft dabei. Zusätzlich ist mitten im Ort ein Mammut-Bauprojekt angelaufen: Mit Millionenaufwand werden bis zum Jahr 2025 die wichtigsten beschrankten Bahnübergänge in Osterath beseitigt und durch eine Unterführung mit Kreisverkehr zwischen Meerbuscher – und Strümper Straße ersetzt. „All das sind große Herausforderungen für Osterath. Deshalb soll der Stadtteil nicht einfach nur wachsen, die Veränderungen müssen auch gut begleitet werden. Wir wollen Osterath nachhaltig für die Zukunft rüsten und wir wollen gute Lebensqualität für alle“, sagt Planungsdezernent Michael Assenmacher.

Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme: Dabei sollen zuerst die städtebaulichen Schwächen herausgearbeitet und mit konkreten Projekten angegangen werden. „Es gibt da eine ganze Reihe von Anhaltspunkten: Es ist bekannt, dass einige Quartiere Osteraths künftig mehr unter dem demografischen Wandel leiden werden als andere.“ Auch in Sachen Verkehr stehe nicht alles zum Besten. „Die gute Anbindung durch die Regionalbahn und die Stadtbahn hat gleichzeitig auch eine Barrierewirkung zur Folge, die Osterath sichtbar und fühlbar teilt“, sagt Michael Assenmacher.

Der Rathaus-Park sei schön gestaltet, aber nicht gut angebunden – für Ortsunkundige zum Beispiel kaum zu finden. Außerdem bestünden Anhaltspunkte, dass der zentrale Ortskern auf Dauer unter einem Funktionsverlust leiden werde. Die Aufenthaltsqualität lässt zu wünschen übrig. „All dies wollen wir aufzugreifen und wenn möglich ins Positive umkehren.“

Dazu haben Politik und Verwaltung ein so genanntes „Integriertes Handlungskonzept Osterath“ auf den Weg gebracht, das das Kölner Büro Dr. Jansen Stadt- und Regionalplanung jetzt für die Stadt erstellt. Wichtig: Die Osterather sollen dabei maßgeblich mitwirken. Hintergrund: Ein Integriertes Handlungskonzept ist Grundvoraussetzung, um später Fördermittel von Bund oder Land für Stadtteilentwicklungsprojekte zu bekommen.

Wegen des Coronabedingten Verbots öffentlicher Versammlungen hat die Beteiligung der Öffentlichkeit jetzt mit einer „Online-Expertenrunde“ begonnen. Im Zuge dessen hat das Büro Dr. Jansen 100 Osterather Akteure, Interessengruppen und Vereine um ihre Mitarbeit gebeten. „Diese Leute sind für uns wichtige Gesprächspartner, sie engagieren sich vor Ort und kennen ihren Stadtteil mit allen Vor- und Nachteilen am besten“, sagt Isabel Maniura, Sozialwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Stadt- und Regionalentwicklung beim Planungsbüro Dr. Jansen. Über einen umfangreichen Fragebogen mit den Themenbereichen Soziale Infrastruktur, Neue Mobilität, Entwicklung des Ortszentrums sowie Wohnen und Leben in Osterath wollen die Planer herausfinden, was die Menschen an Osterath schätzen, wo sie der Schuh drückt und welche konkreten Verbesserungsvorschläge es gibt: Wie wird der Rathauspark Ihrer Meinung nach genutzt und von welchen Bevölkerungsgruppen? Wie sollte der Rathauspark künftig genutzt werden? Mit welchen Projekten oder Aktionen könnte eine positive Entwicklung der Verkehrssituation weiter angeschoben werden? · Wie bewerten Sie die Attraktivität des Hauptgeschäftsbereichs rund um Bommershöfer Weg, Hochstraße und Meerbuscher Straße? Welche positiven Effekte erwarten Sie persönlich durch die Stadtteilerweiterung für Osterath? Sind aus Ihrer Sicht auch negative Effekte zu erwarten?

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Nach der „Expertenrunde“ ist die breite Öffentlichkeit an der Reihe. Vom 25. Mai bis zum 12. Juniwird dazu unter www.osterath-onlinebeteiligung.deeine eigene Internetseite freigeschaltet. „Diese Seite verstehen wir als digitale Plattform für alle Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft“, sagt Isabel Maniura. Wichtig: Die Lokalen Akteure sollen nicht nur in die Ideensammlung und Konzeptentwicklung eingebunden werden, sondern auch dann mitwirken, wenn es an die Umsetzung der erarbeiteten Projekte geht.