: Amprion nimmt erste Proben

Zur weiteren Detailplanung der Konverteranlage für die Gleichstromverbindung Ultranet lässt Amprion seit einigen Tagen den Boden auf Grundstücken am südlichen Ortsrand von Osterath untersuchen.

Nachdem längere Zeit in Sachen Stromkonverter nichts Neues zu hören war, hat Netzbetreiber Amprion vor wenigen Tagen Bodenuntersuchungen auf Grundstücken im Westen Osteraths gestartet. „Die Baugrundsondierung dient dazu, die Planung der Konverterstation auf die Eigenschaften des Bodens abzustimmen“, sagt Joëlle Bouillon, Sprecherin von Amprion. Die Arbeiten sollen nun voraussichtlich noch rund zwei Wochen dauern. Dabei wird noch einmal deutlich: Der Zug „Konverter“ hat sich schon vor Jahren in Bewegung gesetzt. Nach der „standortunabhängigen Beauftragung“ der Anlage Ende Oktober 2015 laufe derzeit die so genannte „Engineeringphase“ für die Detailplanung zur Technik und Architektur der Anlage auf dem alternativ zur Dreiecksfläche Kaarst geplanten Standort Osterath (Standortfläche II/2).

Die Planungen für die Umrichterstation über 700 Meter vom Ortsrand von Osterath entfernt würden vorangetrieben, „da die planungsrechtliche Restriktion, die Zielausweisung für Kiesabbau, auf der favorisierten Dreiecksfläche in Kaarst weiterhin besteht“.

Die Gleichstromverbindung Ultranet soll zwischen den Netzverknüpfungspunkten Osterath und Philippsburg den rund 340 Kilometer langen südlichen Teil des Korridors A zwischen Emden und Philippsburg bilden. „Die Verbindung ist als Vorhaben 1 und 2 im Bundesbedarfsplan gesetzlich festgeschrieben“, so Joëlle Bouillon. Die Verbindung zähle zu den drei Hauptschlagadern der Energiewende. „Nach Fertigstellung wird diese Gleichstromverbindung eine große Menge der elektrischen Energie aus dem windreichen Norden in die Verbrauchszentren im Westen und Süden Deutschlands transportieren.“ Amprion verantwortet den nördlichen Teil des Projekts bis Mannheim-Wallstadt. Von dort plant TransnetBW den weiteren Verlauf bis Philippsburg.

Mit der Eingliederung des Projekts in das Bundesbedarfsplangesetz war der Bedarf zur Umsetzung von Ultranet im Jahr 2013 gesetzlich verankert worden. Sein Status als „Projekt von gemeinsamen Interesse“ (PCI) der Europäischen Union, gemäß der Leitlinien für die transeuropäische Energie-Infrastruktur, unterstreiche die hohe volkswirtschaftliche und energiewirtschaftliche Bedeutung der Gleichstromverbindung auf europäischer Ebene.