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Bauarbeiten an der Bahnunterführung Osterath müssen unterbrochen werden

Arbeiten an Bahnunterführung verzögern sich : Ärger über Deutsche Bahn

Die Bauarbeiten an der Bahnunterführung in Osterath müssen „auf unbestimmte Zeit“ unterbrochen werden. Das hat die Deutsche Bahn jetzt der Stadtverwaltung mitgeteilt.

Weil es beim Bau eines neuen elektronischen Stellwerks für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) in Düsseldorf-Bilk unerwartet zu Verzögerungen gekommen sei, sei es nicht möglich, die für die weiteren Arbeiten in Osterath nötigen Streckensperrungen vorzunehmen. Die so genannten „Sperrpausen“ wiederum müssen von der Bahn auf Jahre vorgeplant werden. Genauere Angaben liegen der Stadt Meerbusch noch nicht vor. Der Rhein-Ruhr-Express, der die Mobilität der Reisenden und Pendler im Ruhrgebiet, Rheinland und in Westfalen verbessern soll, gilt als eines der wichtigsten Eisenbahninfrastrukturprojekte in NRW.

Bürgermeister Christian Bommers hat die Ankündigung der Bahn konsterniert und verärgert zur Kenntnis genommen. „Damit wollen und können wir uns nicht so einfach zufrieden geben“, so Bommers. „Es kann nicht sein, dass so ein Jahrhundertprojekt, das für die weitere städtebauliche Entwicklung Osteraths von zentraler Bedeutung ist, ohne jede zeitliche Perspektive zum Stillstand kommt“, so der Bürgermeister.

Bommers hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes schriftlich um Klärung gebeten und beide Minister nochmals auf die Bedeutung des Osterather Mammutprojekts für Verkehrsfluss und Verkehrssicherheit in der Region hingewiesen. „Die Bahnübergänge sind auch für den überregionalen Straßen- und Schienenverkehr längst zu einem neuralgischen, weil überlasteten, Knotenpunkt geworden“, schreibt Bommers. Der gesamte Ortsbereich leide unter der Vielzahl der Schrankenschließungen, die Fertigstellung der Bahnunterführung werde seit Jahrzehnten allerseits herbeigesehnt.

„Es ist vollkommen unverständlich, dass die Sperrpausen auf Bahnstrecken offensichtlich derart eng geplant werden, dass auch vergleichsweise kurzzeitige Störungen des Ablaufes zu jahrelangen Verzögerungen an anderer Stelle führen“, so der Bürgermeister in seinem Brief an die Minister. Dies könne nicht im Sinne eines dauerhaft reibungslosen und effizienten Bahnverkehrs sein.

„Ich bitte Sie vor diesem Hintergrund und aus Ihrer Verantwortung für die Deutsche Bahn heraus um Ihre Unterstützung und Ihr Eingreifen, damit wir gemeinsam sicherstellen können, dass das Projekt zu einem rechtzeitigen Abschluss gebracht wird“, schreibt Bommers weiter. Die Stadt Meerbusch sei jederzeit gerne bereit, im Rahmen ihrer Zuständigkeit und ihrer Möglichkeiten weitergehend unterstützend tätig zu werden.

In der nächsten Sitzung des Mobilitätsausschusses am 2. Dezember wollen Vertreter der Deutschen Bahn Stellung zur Bauverzögerung und den Hintergründen nehmen.