: Bekommt Meerbusch neue Hauptwache?

Geht es nach dem Wunsch des Sonderausschusses „Zukunft der Feuerwehr“, erhält Meerbusch in Strümp an der Ecke Forststraße/ Moerser Straße eine neue Feuer- und Rettungswache.

Bereits Ende 2014 wurde der Name genannt, jetzt wird es immer deutlicher: Der Sonderausschuss „Zukunft der Feuerwehr“ empfiehlt dem Rat der Stadt Meerbusch, eine neue Feuer- und Rettungswache an der Ecke Forststraße/ Moerser Straße zu bauen. So steht es in der Vorlage für die zweite Sitzung des Sonderausschusses Feuerwehr, die am Dienstag, 9. April, 17 Uhr, im Sitzungssaal Erwin-Heerich-Haus am Neusser Feldweg in Bovert abgehalten wird. Das Grundstück sei zwar noch nicht gekauft, aber „der Sonderausschuss empfiehlt dem Rat, die Verwaltung zu beauftragen, Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer zum Erwerb des Grundstücks aufzunehmen“. Dazu solle „unter Einschaltung eines auf den Bau von Feuerwehren spezialisierten Planungsbüros gemeinsam mit der Wehrleitung ein Raumprogramm als Grundlage eines Architektenwettbewerbs für einen wirtschaftlichen Neubau einer Feuer- und Rettungswache“ erarbeitet werden. Bei den Kosten gibt sich der Sonderausschuss allerdings noch vorsichtig: „Kostenaussagen zum Projekt können zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht getroffen werden.“ Die Verwaltung habe aber gemeinsam mit der Wehrleitung im Zuge einer Bereisung unter anderem die neue Feuer- und Rettungswache in Oelde besichtigt. „Diese könnte von der Größe her mit dem Meerbuscher Projekt in etwa vergleichbar sein.“ Der 2017 übergebene Neubau hat dort rund 10,8 Millionen Euro (ohne Grundstückskosten) gekostet. Nach der Sitzung des Sonderausschusses soll die Vorlage zwei Tage später im Rat verabschiedet werden. Die Vorteile einer neuen Hauptwache am anvisierten Standort liegen auf der Hand: Für nahezu das gesamte Stadtgebiet ergeben sich durch die Lage im „Herzen von Meerbusch“ direkt an einer Hauptverkehrsstraße gelegen kürzere Anfahrtszeiten. Und einen Hintergrund gibt es auch: Neben der generell gewünschten Verkürzung der rettungsrelevanten Anfahrtszeiten und damit mehr Sicherheit für Meerbuscher ist die aktuelle Hauptwache an der Insterburger Straße ein Bau von 1983 – eine Sanierung für mehrere Millionen Euro steht aufgrund des Zustandes des Gebäudes im Raum. Dazu kommt, dass Osterath aktuell zwei Feuerwehr-Standorte hat. Diese hatten auch mit der Trennung durch die Schranken an den Bahngleisen ihre Berechtigung, um schnelle Rettung und Sicherheit bei geschlossenen Schranken zu gewährleisten. Nun haben aber die Arbeiten am Meerbuscher Jahrhundertprojekt, die Untertunnelung der Gleise, begonnen. Mit Fertigstellung käme es Luxus gleich, sich zwei Feuerwehrstandorte in einem Ort zu leisten. In einem möglichen Folgeszenario solle das Gebäude an der Hochstraße dann geräumt und das Areal gemeinsam mit der Barbara-Gerretz-Schule zu einem Wohngebiet vor allem für Senioren werden, so die Vorstellung der Politik. Vorstellbar wäre aber auch ein Szenario, genau andersherum: Das Gebäude an der Hochstraße bleibt und das an der Insterburger Straße würde verkauft. Und würde es eine neue Hauptwache in Strümp geben, käme aber auf Strümp das gleiche Problem von zwei Feuerwehr-Standorten in einem Ort zu. Das würde aber dort nicht so als Problem gesehen. „Eine Hauptamtswache ist ganz anders aufgestellt als ein Gerätehaus mit Ehrenamtlichen, ein Problem wird da nicht gesehen“, sagt Michael Gorgs, Sprecher der Stadt Meerbusch. Und noch eine Sache: Die K9n ist noch nicht vom Tisch, die Planungen ruhen wegen laufender Verfahren lediglich. Würde die Politik mit dem Neubau in Strümp am gewünschten Standort Fakten schaffen, könnte sie die klagenden Naturschützer moralisch in die Enge treiben. Eine Verhinderung der K9n würde die Rettungswege nach Bovert unnötig länger halten – die Umweltschützer würden kürzere Anfahrtswege nach Bovert verhindern. Sollten nun Sonderausschuss und Stadtrat am 9. und 11. April den Beschluss fällen, würden nun erst einmal Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer in Strümp aufgenommen werden.