: Beschlossen: K9n soll in Strümp kommen

Der Rat der Stadt Meerbusch hat in seiner vergangenen Sitzung beschlossen: Die Kreisstraße K9n soll entstehen. Das rund zwei Kilometer lange Teilstück soll Strümp mit Bovert verbinden.

Mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen (dagegen: FDP, Linke/Piraten, UWG) hat der Stadtrat beschlossen, die Kreisstraße K9n soll gebaut werden. Kritiker befürchten, die Meerbuscher Politik treibe dadurch das Projekt „Meerbusch Mitte“ weiter an. Im Februar 1999 wurden diese Planungen durch ein Bürgerbegehren mit über 8000 Stimmen gestoppt. Ursprünglich war dort zwischen Bovert und Strümp eine Einwohnerentwicklung von rund 9.000 Menschen und die Ansiedlung von gut 4.000 Arbeitsplätzen vorgesehen. 20 Jahre später befinden sich in Nähe bereits das Gewerbegebiet „Bundenrott“ und die Siedlung neben dem Strümper Sportplatz. Aktuell bestehen bereits Pläne, eine neue Haupt- und Rettungswache für 16 Millionen Euro in Strümp in Nähe der K9n zu bauen. Eine weitere Befürchtung: LKW-Verkehr würde dann von der Abfahrt an der A57 in Bovert direkt über Strümp und die Rheingemeinden zum Krefelder Hafen rollen. Auch Stau-Umfahrer würden dazu kommen, beklagt der BUND Meerbusch um ihre Vorsitzende Andrea Blaum. CDU und SPD sehen es allerdings andersrum: „Die K9n beendet die Staus und ist gut für die Umwelt“, betonte CDU-Vorsitzender Werner Damblon. SPD-Chefin Nicole Niederdellmann-Siemes schloss sich an: „Die Straße entlastet den gesamten Ortsteil Strümp.“ Die FDP ist sich ihrer Ablehnung seit Jahren treu geblieben: „Diese weniger als drei Kilometer lange Straße kostet 14 Millionen Euro, und es ist nicht erkennbar, wo der Sinn liegt. Das ist blanker Hohn“, sagte Vorsitzender Klaus Rettig. „Die Verkehre werden lediglich verlagert, damit ist nichts gewonnen.“ Marc Becker (Linke/Piraten): „Die K9n wird den Verkehr von der Autobahn in den Ort lenken.“ Das Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) hatte den Bebauungsplan in der Vergangenheit aus formellen Gründen für unwirksam erklärt. Alle Gutachten mussten neu erstellt werden, das ist geschehen.