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Bürgermeister spricht mit Abgeordneten über Baustopp an Unterführung

Causa Bahnunterführung : Austausch über Baustopp

Gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling (CDU), Otto Fricke (FDP) und Bernd Reuther (FDP) hat Bürgermeister Christian Bommers kürzlich am Osterather Bahnhof über den von der Deutschen Bahn angekündigten Baustopp der Bahnunterführung diskutiert. Reuther ist verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn.

„Ich sehe die Problematik, die mit dem Baustopp hier in Meerbusch und insbesondere in Osterath verbunden ist“, so Reuther. Der FDP-Mann zeigte sich verwundert über die Entscheidung der Deutschen Bahn, zumal die Arbeiten seit geraumer Zeit liefen.

„Wir sprechen über eine Sperrpause von zehn Wochen. Diese soll nun mindestens in den Zeitraum zwischen 2025 bis 2027 geschoben werden, teilte uns die Bahn mit“, so Bürgermeister Christian Bommers. Mittlerweile hat das Stadtoberhaupt auch eine Rückmeldung auf ein Schreiben an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für NRW, Werner Lübberink. Darin teilt dieser noch einmal sein Bedauern über die Entscheidung des Konzerns mit. Aufgrund unbedingt nötiger Infrastrukturprojekte der Bahn sowie international bestehender Verträge für die Ausbaustrecke zwischen Emmerich und Oberhausen, für dessen Bau die Umleitungsstrecke über Meerbusch führt, sei der Baustopp aber nicht zu verhindern.

„Es gibt für dieses Großprojekt am unteren Niederrhein nicht einmal für jeden Abschnitt ein abgeschlossenes Planfeststellungsverfahren“, ergänzt Reuther, dessen Wahlkreis in dem betroffenen Gebiet liegt. Dass es – insbesondere bei der Erneuerung der Infrastruktur – weitaus wichtigere Projekte gibt als die Unterführung in Osterath, sehen die Verantwortlichen ein. „Es kann aber dennoch nicht sein, dass diese Begründung nun immer für bereits begonnene Projekte herangezogen wird. Wenn es danach geht, ist zu befürchten, dass es in den nächsten zehn Jahren nicht weitergeht, weil es immer irgendwo im Land wichtigere Baustellen gibt“, so der Bürgermeister.

Die anwesenden Bundestagsabgeordneten sehen dies ähnlich. Der Verkehrspolitiker Bernd Reuther wird daher das Thema mit Nachdruck noch einmal bei Bundesverkehrsminister Volker Wissing sowie im Bahnvorstand ansprechen. „Wir müssen offenbar stärker an den Schrauben drehen, um etwas Positives für Meerbusch zu erreichen“, so Reuther.

Mit dem Bau der Bahnunterführung, auf die die Meerbuscherinnen und Meerbuscher seit Jahrzehnten warten, sind weitere wichtige Projekte für die Entwicklung des Stadtteils Osterath verbunden – wie der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses oder auch eine bessere Anbindung unbedingt benötigter neuer Wohnungen östlich der Schienen an den Ortskern. Daher wird der Protest für die Fortsetzung der Bauarbeiten an der Bahnunterführung auch von Vereinen und Verbänden im Ort mitgetragen. Der Verein Pro Osterath hatte bereits Anfang Juli eine Demo am Bahnhof organisiert. Eine für den 16. August geplante Kundgebung ist erst einmal verschoben worden, um die weiteren Entwicklungen abzuwarten. Vereinsvertreter hatten ihrerseits eine Einladung zu einem Gespräch mit der Deutschen Bahn erhalten. Parallel gibt es auch auf städtischer Seite und auf Seiten des Rhein-Kreises Neuss weitere Bemühungen, um mit Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen.