Der Elefant im Raum

Am Freitag, 11. Januar, findet die Ausstellungseröffnung von „Der Elefant im Raum – Skulpturen und Zeichnungen“ des New Yorker Künstlers Josef Zutelgte in der Galerie von Konrad Mönter, Am Kirchplatz 1-5, von 19 bis 21 Uhr statt.

Im Sommer 2012 begann Josef Zutelgte eine Serie von Kollagen und Zeichnungen zu erstellen, die die Auswirkungen von Überheblichkeit, von Lügen und der Tatsache, dabei erwischt zu werden, darstellen sollten. Dabei erkannte er einen Gesichtsausdruck, der bei allen beim Lügen ertappten Gesichtern ähnlich war. Das wurde der Auslöser für diese Serie, die ab Freitag, 11. Januar, in der Galerie Mönter in Osterath zu sehen sein wird. „Es war sicherlich auch kein Zufall, dass ausschließlich männliche Gesichter einen Platz in den Kollagen und Zeichnungen fanden“, sagt Konrad Mönter.

Zutelgtes ursprüngliche Materialquelle waren Fotos bedeutender Personen, die der Lüge überführt wurden. Aus diesen schnitt er Teile heraus, die er dazu verwendete, ein universales Gesicht zu erstellen, das gerade diesen Moment des Erkennens und der Überführung der Lüge beschreibt. „Während dieses Prozesses entstanden eine Unmenge von Fotoausschnitten und Restmaterialien, die Zutelgte dazu verwendete, weitere große Kollagen zu erstellen.“ Diese neuen Arrangements schufen abstrakte Kompositionen, und auf der Suche nach einer noch abstrakteren Sprache reduzierte Zutelgte die Kollagen weiter, indem er diese in Graphitzeichnungen verwandelte. „Die realistischen Gesichter verschwanden, jedoch blieben Fragmente dieser erkennbar, wurden aber auf eine flache Form reduziert“, so Mönter. Der starke schwarz-weiß Kontrast mit seiner Spannung zwischen negativen und positiven Flächen wurde zum dominanten Faktor und eine neue Zeichensprache entstand.

Die ursprünglichen Gesichter und die Ausschnitte erschufen Symbole und Kombinationen, vergleichbar mit denen von Hieroglyphen und erlauben eine mehrdeutigere Geschichte. Noch immer auf Gesichtern basierend, können diese Werke eine bekannte, aber trotzdem unspezifische Geschichte hervorrufen, aber auch genau so gut als Landkarte mysteriöser Orte gelesen werden.

Zutelgte hätte nie gedacht, dass die Inhalte und die Thematik der Zeitungsartikel des Sommers 2012 überleben, wieder auftauchen und genug Momentum haben würden, um heute in eine lebensverändernde Situation zu münden. „Zutelgte ist hier an einem Punkt in seinem Leben, an dem er mit ähnlichen Fragen konfrontiert wird, die auch seinen Eltern begegneten – Fragen, die seine Eltern ihm nie beantworten konnten; der Elefant im Raum.“ Die Werke der Ausstellung repräsentieren Zutelgtes Bemühungen, sich an persönlichen und öffentlichen Diskussionen zu beteiligen und den Elefanten im Raum anzusprechen. Der Künstler wird zum Gespräch vor Ort sein.

(StadtSpiegel)