: DIGI CAMP für SMG-Schüler

Rund 130 Schüler der achten Klassen am Städtischen Meerbusch Gymnasium durften vor den Herbstferien in fünf verschiedene Workshops des DIGI CAMP reinschnuppern – samt YouTube Star. Das Ziel: Der sichere und vor allem gesunde Umgang mit digitalen Möglichkeiten.

Es ist selten, aber in dem Fall hätten die Lehrer das auch gerne für sich gehabt: In der letzten Woche vor den Herbstferien gastierte das DIGI CAMP für digitale Gesundheit und Prävention am Städtischen Meerbusch Gymnasium. Drei Tage lang kamen die rund 130 Schüler der achten Klassen unter dem Motto „Immer online – nie mehr allein?: Digitaler Stress gefährdet ein gesundes Lernen und Aufwachsen“ in den Genuss, an interaktiven Workshops über den sicheren und vor allem gesunden Umgang mit den digitalen Möglichkeiten teilzunehmen – von Medienpädagogen, Psychologen, Ernährungs- und Fitnessexperten sowie Stars aus der Social-Media-Welt geleitet. Die definitiv attraktiven Kurse: „YouTube – Broadcast yourself“, „Instagram entdecken“, „MySimpleShow“, „Bloggen, wie es dir gefällt“ und „iPads Co.“. Der erste Tag war allerdings noch theoretischer Natur, ab Tag zwei ging es dann zur Sache. Und egal wobei, die Schülerinnen und Schüler waren voll in ihrem Element. „Sie klebten den Dozenten wörtlich an den Lippen“, sagt Katharina Geilmann vom DIGI CAMP. Kein Wunder. Beispiel „YouTube – Broadcast yourself“-Workshop: Für viele Erwachsene völlig unbekannt, bei den Kids allerdings ein Star, gewährte YouTuber Sebastian Meichsner, der Teil des Comedy-Trios Bullshit TV ist, neben den praktischen Tipps zum Erstellen von Videos auch kleine Einblicke in die Szene. „Das war total spannend und informativ“, sagen Yaness Boustani, Joanna Kunz, Alexandra Krüger und Anna Kirpal. Für sie unter anderem interessant: Der YoutTube-Profi berichtete auch, wie schwierig es ist, als YouTuber Geld zu verdienen. Es sei so wie beim Fußball: Deutschlandweit strömen Millionen Kinder in die Vereine mit dem heimlichen Gedanken, einmal gut bezahlter Fußball-Profi, vielleicht sogar Millionär mit weltweiten Fans zu werden. In Wirklichkeit schaffen das nur die Wenigsten. „Das muss man mit Talent und Leidenschaft machen.“ Genauso verhalte es sich bei YouTube. Auf der anderen Seite konnten die Kids aber auch sehen, dass es gar nicht so viel braucht, um ein gutes Video zu erstellen. Ein Ziel der drei Tage ist klar: Schüler sollen sich dabei mit Internetsucht, Cybermobbing und Internetsicherheit auseinandersetzen. „Sie haben unter anderem erfahren, wie einfach es ist, ein Passwort zu knacken“, sagt Katharina Geilmann vom DIGI CAMP. Noch während der drei Tage bekam sie mit, wie Schüler nach der Lektion in der Schule die Passwörter ihrer Eltern überprüften – und sie auf Sicherheitsmängel hinwiesen. „Das ist dann natürlich am nächsten Tag schon ein tolles Feedback.“ Gleichzeitig soll der Nachwuchs aber auch noch ein anderes Ziel, die eigene Gesundheit im Auge behalten. Beim Workshop „Bloggen“ erstellten die Schülerinnen und Schüler eine eigene Homepage mit eigenem Blog – frei nach Wahl. Darunter fanden sich dann auch welche zu den Themen Reiten, Fußball und Kochen. Hobbys, die in der analogen Welt teilweise mit Bewegung stattfinden, die dann digital aufbereitet wurden. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler waren von den drei Tagen begeistert, auch bei den Lehrern und der Schulleitung kamen sie richtig gut an. „Wir sind uns bewusst, dass sich auch die Lehrer auf den Weg machen müssen. Die Nachfrage ist sehr groß, und die Kollegen sind sehr interessiert und motiviert“, sagt Martin Nummer, der sich am Meerbusch-Gymnasium um Suchtprävention kümmert. Generell kommen digitale Geräte am Städtischen Meerbusch Gymnasium nur teilweise im Unterricht zur Geltung, grundsätzlich herrscht ein Smartphone-Verbot an der Schule. Man nutze zwar Laptops und Smartboards, doch Wlan gebe es noch nicht, so Dorothee Schiebler, Schulleiterin des Gymnasiums. „Zum Teil werden Smartphones aber schon gezielt im Unterricht eingesetzt, beispielsweise zum Nachschlagen von Vokabeln“, ergänzt der Mittelstufenkoordinator Herbert Rabuske, „aber die Schüler müssen weiterhin beides können: analog und digital.“ Die Digi-Camps werden in Kooperation mit dem Startup BG3000, der Barmer Krankenversicherung und dem TÜV Rheinland angeboten. Das Präventionsprojekt steht unter Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.