Ein Kloster-Krimi in Meerbusch

Das „Jugendtheater Meerbusch“ überzeugte am Samstag mit seinem neuen Stück. Der Kloster-Krimi kam beim Publikum gut an und sorgte für Spaß und Spannung. Der Auftrittsort war das Osterather Jugendcafé, weshalb die Vorstellung für die Jugendlichen somit ein Heimspiel war, da diese dort auch regelmäßig Proben.

Nonnen vor einem Klostergemäuer, eine Chorleiterin, ein Postbote und eine Mordermittlung – wie passt das zusammen? Dies erfuhren die Besucher des Theaterstücks „Kloster-Krimi“. Kein Platz blieb unbesetzt, das Haus war voll. Prominente Besucher, wie der Landtagsabgeordnete Oliver Keymis, waren ebenfalls unter den Zuschauern. Samstagabend wurde die Krimi-Komödie im Jugendcafé in Osterath uraufgeführt. Mit dieser Premiere ging das „Jugendtheater Meerbusch“ (JTM) in die zweite Spielzeit. Das erste Stück „Alles zu seiner Zeit“, welches 2014 und 2015 aufgeführt wurde, war ein voller Erfolg. Zu Teilen war die frühere Besetzung erhalten geblieben, doch es gab auch neue Gesichter unter den Akteuren.

Noch zwei Mal wird das Theaterstück aufgeführt - im Mai und im Juni.
Noch zwei Mal wird das Theaterstück aufgeführt - im Mai und im Juni. Foto: Sina Rothert

Der zweite Bürgermeister Jürgen Eimer lobte vor der Vorstellung das Engagement der Jugendlichen. „Ich freue mich die Theatergruppe wie schon beim letzten Mal als Hausherr zu beherbergen.“

Im neuen Stück stellten sich die jungen Schauspieler einer ungewöhnlichen Thematik. Die Rolle der Ordensfrau war eine besondere Herausforderung für die Theaterakteure. Doch die verschiedenen Charaktere wurden authentisch in Szene gesetzt.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung unserer Jugendlichen“, sagte Silke May. Die Theaterpädagogin entwickelte zusammen mit den siebzehn Jugendlichen das Stück und trainierte mit ihnen das richtige Auftreten vor Publikum. Sie hat große Erfahrung in diesem Bereich und steht selbst oft auf der Bühne. Zusammen konzipierten die Jugendlichen das Theaterstück, dass von Wiebke Ullrichskötter verschriftlicht wurde. Auch das Bühnenbild, das aus drei Klosterbögen besteht, gestaltete die Theatergruppe selbst. Mit den Kostümen und den Kloster-Requisiten half Roger Gerhold, der sich als Mitglied des „Meerbuscher Kulturkreis“ um die Organisation kümmerte. Er war es auch, der das Stück ins Leben gerufen hatte. „Das Theaterstück ist Teil des Jubiläums „850 Jahre Kloster Meer“, sodass die einzige Vorgabe, die die Jugendlichen hatten, die Thematik des Klosters war.“ Zusammen mit Silke May hat Roger Gerhold die Leitung des „JTM“. Der Vorsitzende des Meerbuscher Kulturkreises, Dr. Lothar Beseler, wies auf die Entstehungsgeschichte des Jugendtheaters hin. Eine Theatergruppe in Meerbusch zu etablieren, war ursprünglich die Idee des Meerbuscher Kulturkreises.

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Seit Frühjahr 2015 trifft sich die Theatergruppe im JuCa zu den Proben des neuen Stücks.

Das Genre schwankt zwischen Krimi, Komödie, Klosterstück und Musical, da auch dieses Mal wieder viel Wert auf musikalische Begleitung und Performance gelegt wurde. So können viele Talente eingesetzt werden. Leona Schmidt, welche die Chorleiterin spielt, hat mehrere Soloauftritte, wird aber auch tatkräftig von ihrem Chor unterstützt. Elena Thiele und Stefania Furone begleiten das Stück musikalisch, während Simon Neeten für die technischen Spezialeffekte sorgt.

Da es sich um ein Nonnenkloster handelt, ist es passend, dass die Theatergruppe zu großen Teilen aus Mädchen besteht und Henry Voitz als Hahn im Korb die einzige männliche Rolle, den Postboten, spielt. „Mädchen scheinen sich mehr für Theater zu interessieren, als Jungen“, sagte Roger Gerhold.

Für alle drei Aufführungen ist der Eintritt kostenlos. Freiwillige Spenden als „Austritt“ sind willkommen. Der Erlös kommt dem Verein „Meerbusch hilft“ zugute. Bei der Premiere wurden 687 Euro eingenommen, die morgen im JuCa, Vertreten von „Meerbusch hilft“, übergeben werden. Die Jugendlichen hatten einstimmig beschlossen das Geld lieber zu spenden, als selbst zu behalten.

Die zweite Aufführung ist am Donnerstag, 19. Mai, im Forum Wasserturm. Der letzte Aufführungstermin ist für Donnerstag den 23. Juni im alten Güterbahnhof in Osterath festgelegt, jeweils um 19.30 Uhr.

(StadtSpiegel)