„Hey, wir wolln die Eisbärn sehn!“

Osterather Realschüler machten mit ihren Lehrern eine Reise nach Berlin. Sie trafen Meerbuschs Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling – und hatten auch einfach nur ordentlich Spaß.

„Hey, wir wolln die Eisbärn sehn!“– so schallt es vor jedem Heimspiel aus mehr als 13.000 Mündern, wenn diese Hymne der legendären Puhdys die heimischen Stars von Cheftrainer Uwe Krupp und Manager Peter John Lee auf die Eisfläche lockt.

Die Osterather Realschüler hatten in Berlin eine wunderbare Zeit.
Die Osterather Realschüler hatten in Berlin eine wunderbare Zeit. Foto: RSO

Nicht weit vom alten Stadion der Eisbären, dem „Wellblechpalast“, erlebten die Schüler/innen der Klasse 10 d der Realschule Osterath in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt von Hohenschönhausen, wie fragwürdig das zweite „D“ im Kürzel „DDR“ war. Sprachlos machte die Besichtigung zahlreicher Zellen und die Informationen über den Umgang des Staates mit politischen Gegnern in der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und im späteren Staat im Osten Deutschlands.

Schon am ersten Abend strebte die Klasse von Lehrerin Bianca Klofat vom Hotel in Friedrichshain über den Alex und die Friedrichstraße Richtung Brandenburger Tor. „Man genoss die tolle Stimmung, fand zahlreiche attraktive Fotomotive rund um den Pariser Platz und setzte sich dann ans Ufer der Spree und verfolgte – den Reichstag im Rücken – auf der Fassade des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses eine beeindruckende Filmprojektion über die jüngere deutsche Geschichte“, berichtet Lehrer Rainer Prinz von der Realschule Osterath. Dass die Szenen von der Öffnung und dem Fall der Mauer mit dem letzten Megahit der „Toten Hosen“ unterlegt waren, erfreute besonders die Besucher von der Realschule Osterath.

„Apropos Mauer! Vielleicht erinnern sich einige an Spiele der siebziger Jahre zwischen Union Berlin und Dynamo Berlin, dem Verein von Erich Mielke, wenn Union ein Freistoß zugesprochen wurde?“ Tausende Fans der „Eisernen“ skandierten: „Die Mauer muss weg, die Mauer muss weg!“ Und Volkspolizei und Kräfte der Staatssicherheit wussten nie so richtig, wie sie sich zu verhalten hatten, so Rainer Prinz.

Am Mittwoch waren die Schüler Zeugen der Zeitgeschichte. In der Reichstags-kuppel waren sie dem Himmel ganz nah. „Sie trafen nicht den Erzengel, aber wenigstens den Vize-Kanzler Gabriel, der – wie alle anderen aus dem Urlaub nach Berlin geeilten Abgeordneten des Bundestages – das nächste Paket für Griechenland schnürte.“

Mittagessen mit Blick auf den friedlichen Spreebogen, Führung durch das Gebäude, ein Gespräch mit der persönlichen Referentin des Meerbuscher Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling, der die Klasse zum Bundestagsbesuch eingeladen hatte und leider wegen einer kurzfristig anberaumten Bundestagsdebatte nicht persönlich zum Gespräch erscheinen konnte, ließen Schüler und Lehrer politische Berliner Luft einatmen.

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In der Matrix-Disco, in zehn Gewölben eines U-Hochbahnhofs zu Hause, fühlten sich am Donnerstagabend Hunderte von Schülern pudelwohl; obwohl weit und breit kein Briefkasten zu entdecken war, ging hier die Post ab. Bianca Klofat und Rainer Prinz wurden auch auf einer der zahlreichen Tanzflächen gesichtet, doch sie hätten lieber die Songs von Stones, Kinks, Who, Doors oder CCR ge-hört. „Man sollte sie darauf hinweisen, dass alles seine Zeit habe und Klassenfahrten nicht zum Vergnügen der Lehrer stattfänden.“

(StadtSpiegel)