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In Meerbuschs Süden sind jetzt wieder viele Amphibien unterwegs

Nachwuchs begibt sich in Landlebensraum : Achtung: Baby-Amphibien auf Wanderung!

Wer glaubt, die Amphibienwanderung sei schon nach wenigen Wochen im Frühjahr vorbei, liegt falsch, denn die Arten wandern zeitversetzt zur Fortpflanzung in die Laichgewässer und wieder zurück. Und jetzt startet der Nachwuchs.

Amphibien sind ungefähr von Februar bis Oktober aktiv. In diesem Zeitraum liegen die Hinwanderung zu den Gewässern, Paarungszeit, Rückwanderung der erwachsenen Tiere, Umwandlung der Molchlarven und Kaulquappen im Wasser zur erwachsenen Gestalt und der Landgang der frisch entwickelten Kröten, Molche und Frösche. Zudem gibt es noch eine kleinere Herbstwanderung der Erdkröten. Zu den Frühlaichern gehören Erdkröte, Teichmolch, Bergmolch und Grasfrosch, die ungefähr ab Februar zu den Gewässern wandern. Spätlaicher sind die Grünfroscharten Kleiner Wasserfrosch, Seefrosch und Teichfrosch, deren Paarungszeit im Mai und Juni liegt. Alle Amphibienarten sind gemäß Bundesnaturschutzgesetz entweder „besonders“ oder sogar „streng“ geschützt.

Der Nachwuchs, essentiell wichtig für den Fortbestand der eigenen Art, macht sich ab Juni bis in den Oktober auf seinen gefährlichen Weg vom Gewässer in den Landlebensraum: Ab circa Anfang Juni die winzigen Erdkröten, Bergmolche und Grasfrösche, ab Mitte Juli die Teichmolche, ab Ende Juli der Nachwuchs des streng geschützten Kleinen Wasserfroschs und ab August die jungen Teichfrösche. Je nach Witterung (zu kalt, zu trocken) kann die Wanderung der Baby-Amphibien auch später einsetzen.

Sowohl bei der Hin- als auch Rückwanderung müssen die erwachsenen Tiere oft Straßen überqueren, wo viele von Autos überfahren werden. Dem winzigen Nachwuchs droht das gleiche Schicksal. Für das amphibienreiche Waldgebiet im Süden Meerbuschs gilt: „Unbedingt das Durchfahrtsverbot auf der Strecke Am Berg/Broicherseite zwischen Bovert und L30/Kaarst beachten. Entlang dieser zwei Kilometer langen Strecke liegen fünf Seen, von denen die Mini-Amphibien über die gesamte Strecke in den gegenüberliegenden Meerbuscher Wald und die Umgebung wandern, sowohl abends als auch tagsüber bei Sonnenschein“, sagt Elke Mertens vom Meerbuscher Aktionskreis für Tierrechte und Naturschutz. Wer beim Abendspaziergang mit einer Taschenlampe den Weg beleuchtet, könne so ganz einfach Amphibienleben retten. Und Mähroboter seien nicht nur für Igel, sondern auch für Amphibien und Reptilien eine tödliche Gefahr.