Israel bei der VHS: „Das hat mich tief bewegt“

Der große Israel-Nachmittag in der VHS Meerbusch begeisterte 26 Zuhörer: Geschichtsunterricht pur am ersten Advent.

Israel – das Reiseziel, das für viele immer auch mit einem Quäntchen Angst verbunden ist. Die politische Lage lässt Urlauber bei der Buchung häufig länger nachdenken als dies bei anderen Zielen der Fall ist. Nichtsdestotrotz fanden sich am ersten Advent, der in 2018 mit dem Beginn des jüdischen Lichterfests Chanukka zusammenfiel, 26 Interessierte in der Volkshochschule Meerbusch ein, um am kurzfristig organisierten „Großen Israelnachmittag“ teilzunehmen. Etliche der Gäste waren bereits mehrfach in Israel gewesen, wie eine kurze Voraberkundigung ergab.

Zügig ging VHS-Referent Jürgen Schöps in medias res mit einem historischen Abriss zur Geschichte des gelobten Lands: Namen wie Theodor Herzl mit seinem Traum des Judenstaats oder wie David Ben-Gurion, der erste Ministerpräsident des von ihm am 14. Mai 1948 ausgerufenen modernen Staats Israel, spielten da eine Rolle. Auch auf die Bedeutung des Suez-Kanals wurde eingegangen und den Jom-Kippur-Krieg, den Sechstagekrieg von 1967, der etlichen Teilnehmenden noch in guter Erinnerung war. Dem geschichtlichen Teil folgte die Bild-Rundreise, bei der es ausgehend vom Norden mit den grünen Golan-Höhen und der Jordanquelle in Banjas über den See Genezareth mit den Stationen Berg der Seligpreisung, Kapernaum weiter ging zur Mittelmeerküste. Die „Weiße Stadt“ Tel Aviv, die Touristen im Landeanflug so herrlich ausgebreitet vor sich sehen, und Haifa mit dem Friedenssymbol, den Hängenden Gärten der Bahai, wurden besucht, um sodann Nazareth und schließlich Jerusalem, heilige Stadt und gleichzeitig Brennpunkt konfliktreicher Geschichte, zu erkunden. Weiter führte der Weg an Qumran vorbei, bekannt durch den Fund der Schriftrollen, hinab ans Tote Meer mit der eindrucksvollen Landschaft der Judäischen Wüste und dem tiefsten Punkt der Erde.

Der zweite Teil des Nachmittags war einem besonderen Ereignis in der israelischen Geschichte gewidmet, das sich auf dem Felsen von Masada ereignete. 400 Meter erhebt sich das karge Felsmassiv über der Küste des Toten Meeres. In den Jahren 70 bis 73 nach Christus hatten sich dort als Zeloten bekannte jüdische Rebellen zurückgezogen. Einer Eroberung durch eine Übermacht von 15.000 römischen Legionären zogen die 960 Männer, Frauen und Kinder den kollektiven Freitod vor. „Harter Tobak“ für den Meerbuscher Werner Seckler, der mit seiner Frau bereits eine einwöchige Rundreise im Heiligen Land hinter sich hat und Masada auf dem sogenannten „Schlangenpfad“ erklomm. „Ich war mir zuerst unsicher, ob ich überhaupt nach Israel reisen soll, bin jetzt aber froh, denn so viel Geschichte und spezielle Geschichte auf einem Fleck, das gibt es nicht oft“. Die Veranstaltung war für ihn eine gute Möglichkeit, die Höhepunkte der Reise Revue passieren zu lassen. Genauso erging es Helga Eulberg. Bei einer zweiten Israel-Reise würde sie unter anderem explizit Masada besichtigen. Den Ort, der als Symbol des jüdischen Freiheitswillens gilt und insbesondere für die israelische Armee eine hohe Identifikationskraft besitzt. Zwischen 1965 und 1991 wurden dort alljährlich Rekruten mit dem Ruf vereidigt: „Masada darf nie wieder fallen!“

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„Der Filmausschnitt hat mich tief bewegt“, so die Meerbuscherin, „alle im Publikum waren mitgerissen“. Besonders berührt waren auch David Rothschild und sein Vater Helmut. Beide haben jüdische Vorfahren, waren jedoch noch nie in Israel. „Es wäre ein Herzenswunsch von uns, dorthin zu reisen. Leider gibt es nicht so viele Veranstaltungen über Israel und das Judentum, deshalb war der Nachmittag für uns obgleich zum Ende bedrückend sehr informativ.“ Das bestätigte nicht zuletzt Helga Meschke: „Der Bildvortrag war toll, der Filmausschnitt Geschichtsunterricht pur“.

Die positive Resonanz hat VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert dazu veranlasst, das Thema Judentum und Heiliges Land zu vertiefen. Eine weitere Veranstaltung mit VHS-Referent Jürgen Schöps in 2019 wird bereits geplant.

(Report Anzeigenblatt)