Neue „WG“ für die Tiere der Woche

Der Tierschutzverein Meerbusch e. V. kümmert sich schon lange um die verlorenen Tiere Meerbuschs – und hat nun ein ein neues Quartier für sie gefunden.

Man riecht es schon beim Betreten der Wohnung – hier leben Tiere in einer WG: elf Katzen, davon sechs Babys, und im Außengehege vier Kaninchen, zu denen bald noch sechs weitere dazukommen. Den erwachsenen Katzen steht die gesamte Wohnung zur Verfügung, inklusive Flur und Bad. Mehrmals täglich schauen Mitglieder des Vereins nach ihnen. „Die Tiere müssen sozialisiert werden. Je mehr sie den Bezug zu den Menschen verlieren, was im Tierheim leider der Fall ist, desto schwerer sind sie zu vermitteln“, sagt Kornelia Trinkaus. Sie wohnt unter der WG, hat den Kontakt zum Vermieter hergestellt und setzt sich nun seit anderthalb Jahren mit Herzblut für den Tierschutzverein Meerbusch ein. „Der Vermieter hat schlechte Erfahrungen mit den Vormietern gemacht und wollte nun lieber Katzen als Menschen in der Wohnung haben.“ Zuvor hatte die Stadt für eine Zeit lang Räumlichkeiten im Alten Güterbahnhof kostenlos zur Verfügung gestellt. Jetzt haben sie in Bovert ein neues „Übergangsheim“ gefunden. Aber oft werden die Tiere auch zu Hause von den Mitgliedern des Meerbuscher Tierschutzvereins aufgepäppelt. Es gibt mehrere private Pflegestellen für Hunde, da diese schlecht in die WG aufgenommen werden können. Wenn das Handy von Arthur Unger, dem Leiter der Geschäftsstelle, klingelt, gibt es jedoch auch Einsätze für Igel, Ziegen und verletzte Tauben. Letztere werden bis zur Flugfähigkeit privat in Volieren untergebracht. „Nachdem ich beim Tierschutzverein angefangen habe, hat es mich schon gewundert, wie viele Menschen wegen verletzter Tiere anrufen“, erzählt Trinkaus. Uta Snyders-Richard ist in der praktischen Tierschutzarbeit tätig und hat ein Kätzchen mit verklebten Augen dabei, das sie gerade vor wenigen Minuten gerettet hat. Es wird nun wie alle anderen Tiere, die der Verein abholt, versorgt und aufgepäppelt. „Das ist ja nur die Spitze des Eisberges, was man da mitkriegt“, sagt sie und rät dringend dazu, eine Kastrationspflicht einzuführen. Gelegentlich reiche die Kapazität des Vereins nicht mehr aus. Die zehn weißen Kaninchen, die vor kurzem in Lank-Latum herumhoppelten, mussten in das Tierheim Oekoven gebracht werden. „Manchmal bekommen Menschen passend zur Urlaubszeit eine Allergie“, sagt Kornelia Trinkaus augenzwinkernd. „Die Hasen sind sicher auch nicht von alleine ausgebrochen.“ Da ist es gut, wenn sich schnell neue Besitzer finden. „Normalerweise kann man die Tiere schon vermitteln. Leider machen die Menschen im Moment oft Termine aus, ohne diese wahrzunehmen.“ Wenn dann jemand wirklich interessiert ist, muss nur noch die Wohnung vom Tierschutzverein Meerbusch inspiziert werden. Sagen die Ehrenamtlichen dann „Ja“, dann kann das Tier sein neues Zuhause bald „beschnuppern“.

Der Verein braucht dringend Hilfe, um jedes Tier zu solch einem „Happy End“ zu führen.

Vor allem die Tierarztkosten sind sehr hoch. Eine Mitgliedschaft kostet nur 30 Euro im Jahr.

Zum Spenden kann man sich unter

02150 / 794161

melden und sich weiter unter www.tierschutzmeerbusch.de informieren. Wenn man einmal in der WG vorbeigeschaut hat, ist es schwer, ohne ein flauschiges Tier nach Hause zu gehen.

(Report Anzeigenblatt)