Niemand muss einsam sterben!

Die Meerbuscher Hospizbewegung hat der Öffentlichkeit nun das Hospiz-Zimmer im Johanniterstift in Büderich vorgestellt – und es ist nicht das einzige in Meerbusch.

Am Donnerstag verabschiedete der Deutsche Bundestag die Änderung des Palliativgesetzes und legte fest, dass in Deutschland in naher Zukunft mehr Betten für todkranke Menschen bereit gestellt werden müssen. Die Meerbuscher Hospizbewegung ist schon lange vor der Gesetzesvorlage aktiv geworden und stellte in dieser Woche das nunmehr zweite von der Hospizbewegung konzipierte und ausgestattete Hospizzimmer in Meerbusch vor, das von allen Meerbuscher Bürgern genutzt werden kann. Zudem kann dieses Zimmer – im Gegensatz zu den in den Seniorenheimen – auch von jüngeren Menschen, die nicht im Heim leben und nicht an Altersdemenz leiden, genutzt werden.

 In Büderich stellten die Verantwortlichen nun das zweite Hospizzimmer der Öffentlichkeit vor.
In Büderich stellten die Verantwortlichen nun das zweite Hospizzimmer der Öffentlichkeit vor. Foto: Stefan Büntig

Bereits im Juni wurde das erste Zimmer im Osterather Seniorenheim Hildegundis von der Meer als Pilotprojekt eingerichtet und „in Betrieb genommen“, das zweite ist seit Anfang Oktober in Büderich im Johanniterstift auf der Schackumer Straße an den Start gegangen.

Die Planungen der farblichen Gestaltung des neuen Lebensraums für den letzten Lebensabschnitt von austherapierten und damit dem Tode geweihten Menschen nahm Hospizverein-Geschäftsführerin Gudrun Fuß als Koordinatorin des Projektes in enger Absprache mit dem Seniorenhaus vor. „Wir möchten die Lebensqualität in der letzten Lebensphase hoch halten!“, erklärt sie.

Mit dem Zimmer ist dies gelungen: Hell, lebendig und modern sieht es dort aus. Diesmal wählte Gudrun Fuß weiße, türkise, braune Naturfarben und oliv- farbene Elemente. Ein modernes Funktionssofa steht an einer Wand, davor ein Couchtisch in Nußbaum, gegenüber ein Design-Stuhl und ein Kunstwerk aus Holz. An der Wand über dem Sofa sorgt ein von der Ratinger Malerin Inge-Marion Keller gestiftetes und ausgewähltes Bild einer Landschaft für zusätzliche Anreize. Ein Flachbild-Fernseher gehört ebenfalls zur Einrichtung.

Der Schrank und der Nachttisch sowie das Bett des Patienten stammen vom Haus. In der Bettwäsche finden sich die Farben des Raums wieder. So entsteht ein stimmiges Raumkonzept, das schon optisch zum Wohlbefinden beiträgt.

„Wir haben bewusst ein Zimmer im Erdgeschoss mit Zugang zum Garten gewählt, damit unsere Gäste sich nach draußen setzen und die Natur erleben können“, erklärt Pflegedienstleiterin Maria Schwedt.

Fast noch wichtiger als die räumliche Gestaltung und Ausstattung des Hospizzimmers ist jedoch die Betreuung der Patienten durch speziell geschultes Fachpersonal. Für eine Dauer von 18 Monaten übernimmt der Meerbuscher Hospizverein die Kosten einer halben Stelle im Johanniterstift für dieses Pilotprojekt und unterstützt das Haus bei der Weiterbildung der Stationsmitarbeiter.

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„Sterbebegleitung war schon immer bei uns im Johanniterstift ein wichtiges Thema, jetzt können wir uns Zeit nehmen und eine psychosoziale Betreuung bieten“, so Detlef Wacker, der Leiter des Johanniterstifts in Büderich.

Vier seiner Mitarbeiterinnen wurden bereits im Rahmen der „Palliativ-care“ geschult, weitere werden folgen.

Dort lernen sie sich auf die besonderen Bedürfnisse der Hospizpatienten einzustellen, Schmerztherapie, Kommunikationstechniken und auch die Selbstreflektion oder Supervision gehören zur Ausbildung.

„Wir haben uns mit diesem Projekt auf den Weg in die Zukunft gemacht, als Vorreiter für die Region und das ganze Land. Für die Zukunft brauchen wir zusätzliche finanzielle Mittel“, so Detlef Wacker.

(Report Anzeigenblatt)