Paar sammelt für Senioren

Für sie soll es eines der schönsten Feste des Lebens werden: Stefan und Bärbel Mosch können das kommende Wochenende kaum abwarten. Und sie haben eine starke soziale Ader. Das Paar verzichtet auf Geschenke und will lieber Spenden, die sie Osterather Senioren im Rahmen der Caritas-Aktion „Paten gesucht“ zukommen lassen wollen.

Mit Stefan und Bärbel Mosch stellen die Roten Friderizianer das erste Mal ein Osterather Regimentskönigspaar. Dieser Tage verwandelt sich das Domizil des Technischen Angestellten und der Caritas-Leiterin in eine weitläufige Burg, denn die beiden haben viele Freunde, die mit Hand anlegen. Beide sind begeisterte Reiter und Pferdesportler mit und ohne Wagen, weshalb sich Stefan Mosch als Mitglied des Regimentsstabes seit acht Jahren sehr für die Reiterei im Zug einsetzt. Vorher war er zwölf Jahre Hauptmann der Roten Friderizianer, denen er seit 1982 angehört. Der 49-Jährige ist aber nicht nur als Schütze in seiner Uniform unterwegs, sondern auch als historischer Darsteller. Auch Königin Bärbel ist dann in zeitgenössischer Kleidung mit von der Partie, wenn in ganz Deutschland und manchmal darüber hinaus längst vergangene Tage wieder lebendig werden. Und selbst die Friderizianer stecken dabei nicht zurück.

 Stefan und Bärbel Mosch bitten darum, beim Fest auf Blumengeschenke an sie zu verzichten und lieber Geldspenden zu schenken. Diese werden sie der Caritas-Aktion „Paten gesucht“ zukommen lassen — und damit Osterather Senioren unterstützen.
Stefan und Bärbel Mosch bitten darum, beim Fest auf Blumengeschenke an sie zu verzichten und lieber Geldspenden zu schenken. Diese werden sie der Caritas-Aktion „Paten gesucht“ zukommen lassen — und damit Osterather Senioren unterstützen. Foto: HSB

Zum Schützenfest erwartet das Herrscherpaar daher auch Staatsgäste, die am Samstag und Sonntag den Zug in Kostümen, Uniformen und Alltagskleidung des 18. Jahrhunderts bereichern werden.

Mit dem Königsschuss vor fast genau zwei Jahren ging für den Osterather, der seit seiner Geburt hier lebt, ein großer Traum in Erfüllung, besonders, weil das Timing stimmt: Tochter Marie kann als Hofdame mitwirken und auch die 79-jährige Mutter kann das große Ereignis noch aktiv miterleben. Die Bindung zur Familie ist stark, denn 1990 hat Mosch an seinem Elternhaus angebaut, noch bevor er acht Jahre später seine Bärbel heiratete. Und mit ihr wurde das soziale Engagement für die Heimat noch intensiver: Beim Schützenfest 2016 verzichten die beiden auf Blumengeschenke, sondern bitten um Geldspenden. Diese wollen sie in Osterath direkt aktiv für die Caritas-Aktion „Paten gesucht“ einsetzen. Ob an Festtagen oder ganz normal im Alltag – bei immer mehr Senioren wird das Geld im Monat knapp. Gespart wird bei der Ernährung. „Während beispielsweise an Weihnachten bei vielen Menschen ein üppiges Festmahl auf dem Tisch steht, kennen wir Rentner, die über die Feiertage noch nicht mal ein einfaches warmes Essen haben werden“, sagt Bärbel Mosch, Leiterin des Fahrbaren Mittagstisches der Caritas in Meerbusch.

(StadtSpiegel)