Schickte Gott einen Engel?

In der Osterather Therapieklinik ist wenige Tage vor Weihnachten „ein Wunder geschehen“: Obwohl die Medizin schon keine Hoffnung mehr hatte, dass Ashok-Kumar Mullick je wieder seine Beine bewegen könnte, entließ ihn die Therapieklinik vergangenen Freitag – gehend.

Als Ashok-Kumar Mullick Ende September 2015 zur Reha in die Osterather St. Mauritius Therapieklinik kam, war er austherapiert. Der freundliche 66-jährige Inder hatte eine lange Leidensgeschichte hinter sich, war auf 40 Kilo abgemagert und konnte seine eigenen Beine nicht mehr bewegen. Die Ärzte gaben ihm keine Hoffnung auf ein normales Leben ohne Rollstuhl.

 Für Ashok-Kumar Mullick sah es schlecht aus. Spezialisten prognostizierten, er würde seine Beine nicht mehr bewegen können. Doch für die Familie gab’s ein kleines Weihnachtswunder — Ashok-Kumar Mullick konnte die Klinik gehend verlassen.
Für Ashok-Kumar Mullick sah es schlecht aus. Spezialisten prognostizierten, er würde seine Beine nicht mehr bewegen können. Doch für die Familie gab’s ein kleines Weihnachtswunder — Ashok-Kumar Mullick konnte die Klinik gehend verlassen. Foto: sb

Er erinnert sich: „Es begann vor gut sechs Monaten mit einer Entzündung an einer Stelle der Haut an meinen Beinen. Die Ärzte vermuteten eine Medikamentenallergie, die sich nicht bestätigte.“

Als seine Beine dann plötzlich blau wurden, wurde er auf Thrombosen getestet, doch auch dies erwies sich als Irrweg. In der Universitäts-Hautklinik in Düsseldorf wurde mit massiver Antibiotika-Therapie gegen die Entzündung, die sich auf beide Beine ausgeweitet hatte, gearbeitet. Als dies keine Besserung brachte, entschloss sich Prof. Schneider von der Rheumaklinik der Düsseldorfer Universität, hoch dosiertes Kortison einzusetzen. „Es kam mir vor wie ein Wunder, denn bereits am ersten Tag nach der Medikamentengabe, konnte ich meine Arme endlich wieder ohne Schmerzen bewegen“, so Ashok-Kumar Mullick. Seine Freude wurde von dem erfahrenen Rheumatologen gebremst, denn der Prof. rechnete nicht damit, dass sein Patient seine Beine jemals wieder bewegen könnte. Die Muskeln hatten sich extrem stark verkürzt.

Weitere Spezialisten wurden konsultiert, die operieren wollten. „Das hätte seine Beine völlig ruiniert“, erklärt Shovana Mullick, die die ganze Zeit an der Seite ihres Mannes blieb.

Statt OP empfahl Prof. Schneider die Reha in der Osterather Klinik.

Dort übernahm Shovana Mullick die Pflege ihres Mannes. Jeden Tag war sie bei ihm und unterstützte das Stationspersonal. „Ich bin den Schwestern und den Mitarbeitern an der Rezeption so dankbar für ihre Unterstützung in diesen schweren Wochen!“, sagt sie mit Tränen in den Augen. Da sie selbst 43 Jahre in der Kinderklinik der Uni Düsseldorf gearbeitet hatte, weiß sie um den Stress im Klinikalltag. Sie zog sogar von Düsseldorf nach Osterath in eine Übergangswohnung, um den täglichen Weg in die Therapieklinik zu schaffen. Die Unterkunft war kalt und feucht und fast unbewohnbar. Dies und die Angst um die Gesundheit ihres Mannes brachten sie fast an den Rand ihrer Kräfte. Trotz intensiver Therapie hatte sich nach zwei Monaten an der Unbeweglichkeit der Beine nichts geändert.

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„Ich sagte zu Frau Sterk, dass uns nur noch ein Engel helfen kann!“, berichtet die zierliche Shovana.

Die Assistentin der Ärztlichen Leitung der St. Mauritius Therapieklinik, Monika Sterk, wandte sich an ihre gute Bekannte Ingrid Osé, die ohne Zögern die Hilfesuchende Frau in ihrem Haus aufnahm und ihr so die Kraft gab, durchzuhalten.

„Als Herr Mullick bei uns ankam, wusste ich gleich, dass die Therapie schwer werden würde und ein langer Weg vor uns lag“, erklärt der Ergotherapeut Klaus Obermayer.

Er besprach mit seiner Kollegin Olga Chirtsov die Fortsetzung der Therapie. Die Physiotherapeutin setzte sich intensiv mit ihrem Patienten auseinander und bearbeitete die betroffenen Muskelregionen ausgiebig. Als die Rehazeit fast vorbei war, bemerkte die Stationsärztin Frau Dr. Hoffmann, dass Ashok-Kumar Mullick, ohne es selbst zu merken, einen Fuß bewegte. Sie beantragte unverzüglich eine Verlängerung des Klinikaufenthaltes.

Die Anwendungen wurden verdoppelt und noch intensiver durchgeführt. Heute, rund drei Wochen später, ist das medizinische Wunder Realität geworden: Ashok-Kumar Mullick kann wieder auf seinen Beinen stehen und sogar gehen!

Für seine Frau steht fest: „Da hat uns Gott einen helfenden Engel geschickt!“.

Am Freitag wurde der „austherapierte“ Patient nach Hause entlassen. Dank der helfenden Engel der Osterather Therapieklinik kann das Ehepaar nun den verdienten Ruhestand wie geplant genießen. „Ich bin den vielen Menschen, die uns hier in der Klinik und in dieser schweren Zeit geholfen haben so dankbar!“, sagt Shovana Mullick.

„Dass ich wieder gehen kann wird ein Weihnachtsgeschenk für meinen Sohn!“, verrät Ashok-Kumar Mullick mit einem strahlenden Lächeln.

(StadtSpiegel)