Schon Kinder sollen sich richtig ernähren

Jüngst hatte das Kinder- und Familienzentrum Kindergarten 71 (Kiga 71) in Bösinghoven zum Vortrag „Warum Prävention mehr braucht als strenge Worte“ mit Prof Dr. Nico Dragano, Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, geladen.

Unterstützt vom Sozialpsychiatrischem Zentrum Meerbusch (SPZ), dem Pflegedienst Meerbusch (MHM) und der gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialdienste in Meerbusch (PSM) wurde diese Veranstaltung im Bösinghovener Kindergarten 71 ausgerichtet

Und das Thema kam bei den Besuchern gut an. Vor vielen Gästen und in Anwesenheit des Amtsarztes und Leiters des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Michael Dörr, referierte Prof. Nico Dragano in anschaulicher Weise, „wie alle dafür Sorge tragen können“, gesünder zu leben. „Per Knopfdruck und auf die Schnelle geht es dabei nicht, auch die Teilnahme am Halbmarathon hilft nicht unbedingt“, berichtet Cord Wellhausen vom Kiga 71.

Weshalb Verhaltensänderungen schwer durchzuführen und durchzuhalten sind und die von allen Anwesenden auch in diesem Jahresbeginn gefassten guten Vorsätze nicht klappen können, erklärte Prof. Dragano mit „der Abhängigkeit von vielen Einflüssen durch Werbung, Belastungen durch Beruf und Familie, aber auch durch finanzielle Abhängigkeiten“. Eine große Zahl von Medien, Beratern, Herstellern von scheinbar Arbeit ersparenden Produkten, aber auch Essgewohnheiten würden es schwer machen, dauerhaft einen anderen Lebensrhythmus zu finden, Verlockungen zu widerstehen und langfristig ein Verhalten zu verändern. „Eine Präventionsarbeit kann nur gelingen, wenn die individuellen Lebenswelten der Menschen integriert werden können“, so Wellhausen.

Begrüßt wurde die systematische Hinführung der Kinder in den Einrichtungen des KiGa71 auf eine ausgewogene Ernährung, hier wird ein ausgewogener Speiseplan erstellt, täglich von Köchinnen frisch gekocht, die Elternhäuser werden durch externe Berater und Erzieherinnen informiert und unterstützt. „Selbsthilfegruppen beim SPZ arbeiten zu Gesundheitsthemen und Nutzer und Nutzerinnen und deren Angehörige werden über psychiatrische Erkrankungen, Pflegeangebote, über Wohnen und Ernährung im Alter und Krankheit beraten und unterstützt.“

Dr. Dragano machte unter anderem darauf aufmerksam, „dass durch das gerade verabschiedete Präventionsgesetz die Arbeit zu Gesundheitsthemen in Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen gestärkt werden soll und die Krankenkassen verpflichtet wurden, insbesondere für die Arbeit der Selbsthilfegruppen mehr Geld zur Verfügung zu stellen“.

Cord Wellhausen vom Vorstand des KiGa71 bedankte sich für einen guten Abend mit vielen Anregungen und Hinweisen.

Das Kinder- und Familienzentrum 71 mit seinen Einrichtungen in Strümp und Bösinghoven wird sich auch weiterhin mit kulturellen Veranstaltungen und Vorträgen wie diesem weiter für interessierte Meerbuscher öffnen.

(Report Anzeigenblatt)