Seit 61 Jahren gemeinsam für Osterath

Seit Jahrhunderten gibt es die Osterather Schützenbruderschaft, den Verein erst seit 1955. Ein ungewöhnliches Konstrukt – das bestens funktioniert.

In Osterath ist das Schützenwesen etwas weniger einfach zu durchschauen als in anderen Orten. Seit 1955 besteht hier ein etwas ungewöhnliches Konstrukt, das seither aber gut funktioniert. Seit Jahrhunderten – man nimmt 1475 als Gründungsdatum an – besteht hier die St. Sebastianus-Bruderschaft. Das Schützenfest wird dagegen vom Heimat- und Schützenbund (HSB) veranstaltet. Hintergrund ist, dass nach dem Zweiten Weltkrieg die Bruderschaft nicht in der Lage gewesen ist, das Schützenfest wieder aufleben zu lassen. Daher fanden sich einige betuchte Osterather zusammen, um das wirtschaftliche Risiko zu tragen. So fand 1955 das erste Nachkriegs-Schützenfest unter weltlicher Regie statt.

 Die Historie der Osterather Schützen reicht weit zurück.
Die Historie der Osterather Schützen reicht weit zurück.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der HSB zu einem Verein, dessen Mitglieder die rund 800 Zugteilnehmer sind. Er stellt mit Vorstand und Stab die Architekten des Schützen- und Heimatfestes.

Die Bruderschaft hat gleichwohl bis heute Bestand. Ihr gehören rund 450 Schützen, also etwa die Hälfte des Schützenregimentes, an. Hier wird besonders der Schießsport auf der bruderschaftseigenen Anlage am Krähenacker gepflegt, aber auch das Brüdermahl und der Sebastianustag werden gemeinsam begangen. Als Mitglied des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ist die Bruderschaft Teil einer ökumenisch ausgerichteten Organisation der katholischen Kirche. Die friedliche Koexistenz beider Gruppen zeigt sich nicht nur darin, dass ein großer Teil der Mitglieder identisch ist, sondern auch darin, dass der jeweilige Brudermeister zugleich auch geborenes Mitglied im HSB-Vorstand ist.

(StadtSpiegel)