: Straßenbahn für Strümp?

Der BUND Meerbusch bietet eine Alternative zur bei vielen Meerbuschern nicht beliebten K9n an: eine neue Straßenbahnlinie – angelehnt an die alte Linie M.

Der BUND Meerbusch hat beim Meerbuscher Stadtrat den Bürgerantrag eingereicht, eine Straßenbahnlinie von Osterath nach Strümp zu bauen – in ferner Zukunft sogar bis Lank-Latum laufend. Denn: „Der Bau neuer Straßen ist kritisch zu sehen“, sagt Andrea Blaum vom BUND Meerbusch.

Um ganz Meerbusch herum würden Politiker versuchen, vom Individualverkehr wegzukommen und Alternativen zu finden. Konkret bietet der BUND Meerbusch damit einen Alternativvorschlag für die von der CDU Meerbusch favorisierte K9n. Diese soll von Bovert am Gewerbegebiet Bundenrott vorbei bis zum Bergfeld führen. Kritiker sehen da vor allem eine Gefahr der perfekten Durchfahrtsstraße für Lkw und Pkw von der A57-Anschlussstelle Bovert bis zum Krefelder Hafen. Zudem wäre es der Ausbau der Infrastruktur für „Meerbusch Mitte“. Die Errichtung von „Meerbusch Mitte“ war 1998/99 an einem Bürgerbegehren gescheitert. Der BUND Meerbusch setzt sich in erster Linie für Natur und Mensch ein. „Mehr Verkehr bedeutet auch mehr CO2, Feinstaub und Lärmbelastung. Bei der Planung der K9n wird dies – entgegen der Klimaresolution des Rates aus dem Jahr 2019 – nicht ausreichend bedacht und in die Abwägung einbezogen“, sagt Andrea Blaum. Der Vorschlag des BUND Meerbusch: „Eine wirkliche Alternative besteht darin, den Stadtteil Strümp an das Rheinbahn-Netz anzuschließen.“ Bisher ist die Endstation der U74 die Haltestelle „Lörick“ in Düsseldorf. Nur zu den Spitzenzeiten wie auch an Samstagen wird die Strecke verlängert bis Meerbusch „Haus Meer“ oder „Görgesheide“.

Die Trasse soll nach den Vorstellungen der Naturschützer ab Bovert bis zum Ortsteil Strümp verlängert und um zwei Haltestellen ergänzt werden. „Eine Haltestelle am Strümper Busch und als (vorläufige) Endhaltestelle Meerbusch-Bergfeld.“ Für Meerbuscher interessant: Von dort könnten die von der Meerbuscher CDU vorstellbaren autonomfahrenden Busse die Rheingemeinden ansteuern.

Strümp mit seinen über 6000 Einwohnern wäre dann erstmalig „ordentlich“ an das Schienennetz der Stadtbahn angebunden.

Für die U76 bedeute dies eine Entlastung und Verbesserung, „da man die U74 jeweils zwischen den Takten der U76 fahren lassen könnte“. Ab Haltestelle Bovert ergäbe sich somit ein Zehn-Minuten-Takt auf der Strecke Richtung Düsseldorf. Ein Bau der Straßenbahn mit Landesfördermitteln würde auch für Meerbusch

„die völlig überteuerte Straßenbrücke über die U76-Trasse in Bovert“ beim vollständigen Bau der K9n überflüssig machen. Allerdings würde der BUND Meerbusch den „zweiten Teil der K9n“, von der Forststraße hoch am Städtischen Meerbusch Gymnasium vorbei bis an die Straßen Strümper Busch/Berta-Benz-Straße als Gemeindestraße befürworten. „Sofern eine Entlastung für den innerörtlichen Verkehr in Strümp gewünscht wird.“ Die nächste Sitzung des Hauptausschusses ist am Donnerstag, 19. März, um 17 Uhr im Sitzungssaal am Neusser Feldweg 4.