: Übergänge werden 2025 geschlossen

Großen Andrang gab es vergangenen Mittwoch beim Info-Abend über Meerbuschs Jahrhundertprojekt – die Osterather Bahnunterführung. 2025 soll alles fertig sein.

Die Aula der Grundschule am Wienenweg platzte trotz tropischer Hitze aus allen Nähten. Und das hatte seinen Grund: Am vergangenen Mittwoch präsentierten Experten der DB Netz AG und des Landesbetriebs Straßen NRW die Detailplanung für die Bahnunterführung in Osterath. Ein Thema, dass die Osterather seit Jahrzehnten beschäftigt. Kein Wunder: Gefühlt hat bereits jeder Meerbuscher sich an den Schranken der Bahnübergänge Meerbuscher Straße oder Strümper Straße schon einmal in seinem Leben die Beine in den Bauch gestanden – vermutlich daher auch ein Großteil der rund 450 Besucher selbst. Das soll sich allerdings in den nächsten Jahren ändern, das Interesse an dem Info-Abend war entsprechend groß.

„So seien die ersten Vorarbeiten bereits im Gange“, sagt David Burkhardt, Sprecher der Stadt Meerbusch. Konstantin Hepp von der DB Netz AG berichtete, dass im ersten Schritt Anpassungen von Oberleitungen, der Kommunikationstechnik sowie der Leit- und Sicherungstechnik erfolgen.
Im kommenden Jahr sollen dann die Bauarbeiten an der neuen Fußgängerunterführung im Bahnhofsbereich beginnen. Anschließend wird Straßen NRW die Zufahrtstraßen und Rampen bauen.

Dabei wird als zentraler Knotenpunkt ein Kreisverkehr unter den Bahngleisen entstehen. Der Verkehr wird aus der Meerbuscher und Strümper Straße über vier große Rampen zusammengeführt.

Die in die Jahre gekommene alte Fußgängerunterführung an der Strümper Straße wird abgerissen. Dafür entsteht an gleicher Stelle eine neue, heller gestaltete Unterführung, die für Radfahrer und Fußgänger über Rampen von der Straße „An der Bundesbahn“, sowie der Strümper und Krefelder Straße aus erreicht werden kann.
Zusätzlich wird es im Bereich des Kreisverkehrs drei Fußgängerbrücken geben. Für Bahnfahrgäste wird ein barrierefreier Zugang eingerichtet.

Der Bahnhofsvorplatz bekommt einen Taxistand, eine Bushaltestelle und eine „Kiss-and-Ride“-Vorfahrt. Auf beiden Seiten des Bahnhofes sollen zudem Parkplätze für Pendler entstehen.

Dabei können Autofahrer in Osterath zunächst einmal aufatmen: Beide Bahnübergänge bleiben während der Arbeiten bestehen, erst wenn der neue Kreisverkehr fertig ist, werden die alten Bahnübergänge geschlossen und abgebaut – dies ist für 2025 vorgesehen. Dennoch muss wegen der Großbaustelle mit Behinderungen gerechnet werden. Diese müssen auch Bahnpendler in Kauf nehmen. Wann es genau zu Streckensperrungen kommt, konnten die Fachleute der Bahn allerdings noch nicht sagen. Generell versuche man, so Konstantin Hepp von der DB Netz AG, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten: „Bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung ist das aber nicht immer möglich.“ So versuche man beispielsweise auch, den Großteil der Arbeiten in die Zeit von 6 bis 22 Uhr zu legen.

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Allerdings können, so die Experten der Bahn, auch Nachtarbeiten nicht ausgeschlossen werden, um die Eingriffe in den Bahnbetrieb so gering wie möglich zu halten.

Zur Visualisierung der Baumaßnahme hatten Straßen NRW und DB Netz AG eine 3D-Animation für die rund 450 Interessierten vorbereitet. „Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird der Verkehr in diesem Bereich deutlich besser abfließen. Auf Wunsch der Stadt Meerbusch haben wir auch den Fahrradverkehr bei der Planung berücksichtigt und zusätzliche Radwege geschaffen“, so Gerlinde Quack von Straßen NRW.

Bahn und Straßen NRW, die die Bauarbeiten übernehmen, wollen in einigen Wochen die Detailplanung, den zeitlichen Ablauf für das Projekt und die 3D-Animation im Internet veröffentlichen.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Jahrhundert-Bauvorhaben auf rund 33 Millionen Euro, von denen ein Großteil der Bund, die Bahn und der Landesbetrieb Straßen NRW tragen. Die Stadt Meerbusch beteiligt sich mit rund 5,8 Millionen Euro an den Kosten.