: „Vater“ der Stadtgeschichte verstorben

Er war ein Exzellenter Kenner des Rheinlands und gilt als der „Vater“ der Meerbuscher Stadtgeschichte: Jetzt ist Dr. Peter Dohms verstorben.

Der Bösinghovener Historiker Dr. Peter Dohms ist tot. Der ehemalige Direktor des Hauptstaatsarchivs Düsseldorf, exzellente Kenner des Rheinlandes und hochgeschätzte Fachmann in Sachen Meerbuscher Heimatgeschichte starb jetzt in einem Krefelder Krankenhaus. Über Jahrzehnte führte an Dohms kein Weg vorbei, wenn es galt, die Historie Meerbuschs und seiner Altgemeinden zu erforschen und für eine breite Öffentlichkeit wissenschaftlich fundiert aufzubereiten. 2006 wurde Dohms für seine Arbeit mit der Verdienstmedaille der Stadt Meerbusch geehrt, weitere Auszeichnungen waren der Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes 2016 und die Jacobsleiter des Heimatkreises Lank im Jahr 2014. „Mit Peter Dohms verliert Meerbusch eine Persönlichkeit, die der Stadt mit ihrer Forschungsarbeit Identität und Gesicht verliehen hat“, so Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage.

Im Heimatkreis Lank fand der Bösinghovener in über 30 Jahren Mitgliedschaft heimatliebende Mitstreiter und Auftraggeber. 33 Bücher hat Dohms nebenberuflich selbst geschrieben oder mit herausgegeben – allen voran die 1991 veröffentlichte „Meerbuscher Stadtgeschichte von den Ursprüngen bis zur Gegenwart“. „Mit diesem Buch hat Peter Dohms unseren stadtgeschichtlichen Klassiker schlechthin verfasst. Er ist bis heute das verlässliche Nachschlagewerk zur Historie unserer Stadt“, so die Bürgermeisterin. Als „Dokument des Selbstbewusstseins einer noch jungen Stadt“ – so hieß es damals im Vorwort – wurde das Buch ein großer Erfolg. Zudem löste das 700 Seiten starke Werk eine steigende Nachfrage nach stadtgeschichtlicher Literatur aus.

Der 1941 in Göttingen geborene Dohms ging in Trier aufs Gymnasium und machte dort sein Abitur. Zum Studium der Geschichte, Philosophie und Latein wechselte er nach Bonn und München. Seine Doktorarbeit befasste sich mit dem Wallfahrtsort Eberhardsklausen an der Mosel. Nachdem Dohms in Marburg ein Referendariat zum Archivar absolviert hatte, führte ihn sein Lebensweg ins Rheinland, konkret zum Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Der Niederrhein, Meerbusch und Bösinghoven wurden ihm zur Heimat.

Auch überörtlich erregten Peter Dohms’ Foschungen Aufmerksamkeit. Sein Gutachten über die Verstrickung des Sportfunktionärs Carl Diem in den NS-Staat führte bundesweit – auch in Meerbusch – zur Umbenennung von Straßen, Plätzen und Sportanlagen.