Worauf warteten alle?

Viele Osterather waren am vergangenen Samstagmorgen ein wenig verwirrt, als sich eine lange Schlange vor dem Tor des katholischen Pfarrzentrums bildete. Was war passiert?

„Eigentlich sollte um 10 Uhr die Anmeldung zur Messdienerfahrt 2019 nach Weidenthal in der Pfalz starten“, so Markus Rech, ehrenamtlicher Leiter der Osterather Ministranten. „So eine Euphorie habe ich allerdings noch nicht erlebt“, berichtet Rech weiter.

In Osterath ist es seit Jahrzehnten Tradition, dass die Ministrantinnen und Ministranten in den Herbstferien auf Messdienerfahrt fahren. Als „Dankeschön“ für den Dienst am Altar geht es dann knapp eine Woche mit einer Gruppe von etwa 75 Personen zur Nordsee, in den Harz oder „in diesem Jahr in die Pfalz“.

Insgesamt gibt es zur Zeit 119 aktive Messdienerinnen und Messdiener an St. Nikolaus in Osterath. „Aus der einstigen Messdienerarbeit ist mittlerweile eine sehr gut funktionierende Jugendarbeit geworden, die bei den Kindern und Jugendlichen sehr gut ankommt“, sagt Rech weiter.

Die Fahrt ist sowohl bei den Messdienern als auch bei den Eltern hoch angesehen, denn viele Eltern haben bereits selbst während ihrer eigenen „Messdienerkarriere“ an vielen Messdienerfahrten teilgenommen.

Der wartende Vater Mathias Gatzen: „Leider ist die Platzzahl begrenzt.“ Aus diesem Grund hatte er sich mit dem Nachwuchs schon um 7 Uhr angestellt, weil die Kinder unbedingt dabei sein wollen.

„Damit das dreistündige Anstellen vor der Nussschale keinen depressiven Verlauf nahm, machten wir aus der Not eine Tugend und backten für die wartenden Kinder und Eltern Crêpes auf unserem mitgebrachten Gasgrill.“ Durch die Musik aus der Box und die zusätzliche Verpflegung mit heißen Getränken gestaltete sich aus dem Warten schließlich ein fröhliches Happening. „Ein schöner Nebeneffekt war auch, dass man viele nette Leute mal wieder getroffen hat, die man sonst nicht gesehen hätte“, sagt Mathias Gatzen weiter.

Die Beliebtheit der Messdienerfahrten schlägt sich auch in diesem Jahr wieder in den Anmeldezahlen nieder: Insgesamt haben sich 107 Messdienerinnen und Messdiener für die Herbstfahrt angemeldet. „Ich habe hier natürlich zwei Herzen in meiner Brust“, erklärt Markus Rech. „Natürlich freue ich mich sehr, dass so viele Anmeldungen erfolgten. Dies spricht für die gute und erfolgreiche Messdiener- und Jugendarbeit, die wir seit Jahren anbieten. Andererseits sind aber auch viele Kinder und Jugendliche erst einmal auf der Warteliste gelandet.“

(StadtSpiegel)