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Schüler begaben sich auf Tuchfühlung mit der Lokalpolitik

Kommunalpolitisches Praktikum : Lokalpolitik hautnah erlebt

Insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler haben sich in diesem Jahr am Kommunalpolitischen Praktikum beteiligt. Organisiert wurde die vom Bund geförderte Bildungsveranstaltung erneut von der VHS Meerbusch.

An insgesamt vier Nachmittagen im August und September konnten die Jugendlichen ins politische Leben der Stadt hineinschnuppern. Ziel war es dabei, das Demokratieverständnis der Jugendlichen zu stärken und sich darüber hinaus mit politischem Handeln auseinanderzusetzen.

„Besonders freuen wir uns, dass Jugendliche aller vier weiterführenden Schulen in Meerbusch in diesem Jahr vertreten sind“, sagt VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert, die das Praktikum organisiert hat.

Ein wichtiger Bestandteil des außerschulischen Angebots ist dabei die Teilnahme an einer Ausschusssitzung, „denn dort erhalten die Jugendlichen einen ersten Eindruck, wie politische Entscheidungen zustande kommen, wie man Ziele verfolgt oder gegebenenfalls Kompromisse aushandelt“, so Delassalle-Wischert weiter.

In diesem Jahr besuchte der Nachwuchs eine Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Bau. „Ein vorrangiges Ziel des Praktikums ist es natürlich, dass die neu gemachten Erfahrungen nicht ins Leere laufen, sondern pädagogisch aufgegriffen werden“, betont die VHS-Leiterin. So wurde beispielsweise der Besuch der Ausschusssitzung im Nachgang beim Schüler-Meeting „nachgespielt“, indem die Jugendlichen im Rahmen eines Planspiels bei einer Ausschusssitzung für jugendliche Angelegenheiten selbst in die Rolle von Politkern schlüpften. Zu unterschiedlichen Themen, wie ÖPNV und Schülerticket, Öffnungszeiten der Skateanlage oder Angebote im Jugendtreff, mussten sie zuerst Sitzungsvorlagen erstellen, um die Inhalte dann vorzutragen und auch zu verteidigen – stets professionell angeleitet und begleitet von den beiden Moderatorinnen Michaela Kura und Martina Bläser.

Spannend für die Jugendlichen war neben einer Informationsstunde zum Aufbau der städtischen Verwaltung durch den Justiziar der Stadt Meerbusch, Marc Saturra, sicherlich auch die Erkenntnis, dass der Weg vom Stellen eines Antrags bis zur Beschlussfassung lang und beschwerlich sein kann und man für das Politikgeschäft grundsätzlich einen langen Atem mitbringen sollte.

Insgesamt beurteilten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 12 den Einblick in die Stadtpolitik als informativ und spannend. Sich aber selbst für Politik zu engagieren, das konnten sich nach den vier Nachmittagen nur einige vorstellen. Eine davon ist die Achtklässlerin Astrid Steffen vom Städtischen Mataré-Gymnasium: „Ich wusste vorher nichts über Kommunalpolitik und war erstaunt, denn die Leute waren viel offener, als ich dachte. Ich könnte mir durchaus vorstellen, mich später ehrenamtlich kommunalpolitisch zu engagieren.“

In der letzten Praktikumsstunde erhielten die Jugendlichen im feierlichen Rahmen die von Bürgermeister Christian Bommers unterzeichneten Zertifikate „Basisbaustein für gelebte Demokratie“ überreicht und nutzten die Zeit zu intensiven Gesprächen mit der Kommunalpolitik.