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Vintage-Möbel und Unikate in Büderich

Vintage-Möbel : Jedes Stück ein Unikat

Vor drei Jahren tauschte Katharina Küppers das Business-Kostüm gegen lackverschmierte Latzhosen und machte sich mit der Umgestaltung von ausrangierten Holzmöbeln selbstständig. Mit ihrer Geschichte möchte sie anderen Menschen Mut machen, ihre Träume zu verwirklichen.

Wer die Anton-Holtz-Straße in Büderich entlang spaziert, kommt nicht drumherum, einen Blick in das große Fenster des ehemaligen Getränkehandel Küppers zu werfen. Große und kleine Möbelstücke aus vielen verschiedenen Jahrzehnten werden hier zum Blickfang, hübsch drapiert zwischen ausgefallenen Wohnaccessoires. All diese Möbelstücke sind Unikate, alle umgestaltet von Katharina Küppers.

Über Facebook verkauft die 35-Jährige ihre Schätze und kann davon mittlerweile gut leben. Doch es gab eine Zeit, in der es ganz anders aussah. „Ich musste mich häufig entscheiden, ob ich eine Dose Lack kaufe oder lieber etwas zu essen“, erinnert sich die gebürtige Büdericherin.

Vor etwa drei Jahren hat sich die gelernte Automobilkauffrau mit „Uni.Kate“ selbstständig gemacht und das Business-Outfit gegen lackverschmierte Latzhosen getauscht - ohne großes Startkapital, Firmenkredit oder Fördergelder. Möbel umzugestalten und ihnen ihre ganz eigene Note zu verleihen, machte der jungen Frau schon immer Spaß.

„Doch wirklich etwas aus meinem Hobby zu machen, kam mir nie in den Sinn“, erklärt sie. Der Mann ihrer Cousine war es letztlich, der Katharina Küppers zu dem Schritt in die Selbstständigkeit motivierte. „Er sagte mir immer wieder, dass meine Möbel toll seien und ich mich ruhig trauen sollte“, sagt sie sichtlich gerührt. Ihr guter Freund verstarb kurze Zeit später plötzlich. „Holger hat so an mich geglaubt, ich wollte einfach, dass er Recht hat.“

Tag und Nacht arbeitete sie an ihren Möbelstücken, machte etwa aus alten Eiche-Rustikal-Schränken schicke Vintage-Teile und verlieh ausrangierten Möbeln ihre ganz eigene Note. „Ich hatte in den ersten Monaten sehr wenig Schlaf und sehr wenig Geld“, erinnert sie sich.

Mittlerweile aber hat sich ihr Talent herumgesprochen und sie verkauft online viele ihrer Arbeiten. Auch zahlreiche Auftragsarbeiten gehören für Katharina Küppers zum Alltag. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn mir jemand ein Erbstück anvertraut“, betont sie.

Mit ihrer Geschichte und ihrem etwas holprigen Weg möchte die Handwerkerin anderen Menschen Mut machen, ihre Träume zu verwirklichen. „Es ist möglich, Pläne zu realisieren, die man eigentlich für unmöglich gehalten hat. Man muss nur den Mut haben, einen komplett neuen Weg zu gehen.“

Im April öffnet Katharina Küppers ihren zweiten Standort in Lank im Gewerbegebiet.