Meerbuscher waren Kaiser Nero recht nah

Meerbuscher waren Kaiser Nero recht nah

Der Meerbuscher Kulturkreis besuchte Trier, erlebte dabei viel Historisches – und die Teilnehmer übernachteten dazu noch wie römische Kaiser.

Trier – die älteste Stadt Deutschlands. Grund genug für den Meerbuscher Kulturkreis (MKK), dieses Ziel in sein Programm 1. Halbjahr 2016 aufzunehmen. Wegen der weltweit überragenden Resonanz auf die drei großen Nero-Ausstellungen in drei verschiedenen Museen in Trier begann die Planung bereits Ende letzten Jahres. Und das war gut so, denn so konnten die Meerbuscher sowie Gäste aus Neuss, Krefeld, Bonn und Berlin ganz zentral direkt gegenüber der Porta Nigra logieren. „Mit einem umfassenden, dicht getakteten Tagesprogramm war es möglich, in den drei Tagen die wichtigsten Veranstaltungen vor Ort zu besuchen und auch noch jeweils einen Stopp auf der Hin- und Rückfahrt einzulegen“, berichtet Steffi Valentin vom MKK. So war das erste Ziel der 38-köpfigen Gruppe die Benediktinerabteikirche Maria Laach in der Vulkaneifel. Im Jahr 1093 gegründet endete das klösterliche Leben in der Abtei im Zuge der Säkularisation im Jahre 1802. Eine Wiederbesiedelung durch Benediktinermönche aus der Erzabtei Beuron erfolgte dann im Jahr 1892. „Zu den Sehenswürdigkeiten von Maria Laach zählt die Klosterkirche mit ihrem Stiftergrabmal aus dem 13. Jahrhundert.“ Zur Abtei gehören heute unter anderem auch eine Buchhandlung, handwerkliche und landwirtschaftliche Betriebe, eine Gärtnerei und ein Hotel. Am späten Vormittag wurde die Fahrt mit Ziel Trier fortgesetzt. Bei einer zweistündigen Stadtführung durch Trier lernten die Besucher auf eigenen Wunsch vorrangig das antike Trier kennen und weniger das mittelalterliche. „Am frühen Abend ging’s dann aufs Schiff, um bei einer geführten einstündigen Fahrt auf der Mosel einen Eindruck von der Umgebung zu bekommen.“ Da es regnete, mussten die Gäste „leider unter Deck bleiben, was aber der guten Stimmung nicht schadete“.

Auch der zweite Tag wurde zur großen Herausforderung. Schon früh standen die beiden ersten Führungen durch die Nero-Ausstellung „NERO – Kaiser, Künstler und Tyrann“ im Rheinischen Landesmuseum auf dem Plan. „Dank Vitamin B“ wurden beide Gruppen von erfahrenen Archäologinnen geführt, die mit zum Kuratoren-Team der Ausstellung gehörten. Mit hochrangigen internationalen Leihgaben widmet sich die Ausstellung dem schillernden Leben des Römischen Kaisers. Nero erfreute sich lange Zeit großer Beliebtheit; er begeisterte die Massen durch „Brot und Spiele“ wie kein anderer Kaiser vor ihm. Doch mit zunehmender Regierungsdauer verlor er den Bezug zur Realität. Die Entwicklung vom jungen hoffnungsvollen Thronanwärter bis zum verhassten Tyrannen und dem einsamen erzwungenen Selbstmord in auswegloser Lage wird im Rheinischen Landesmuseum anhand zahlreicher hochkarätiger Exponate aus dem In- und Ausland erstmalig und anschaulich illustriert.

Es folgte eine Multi-Media-Schau „Im Reich der Schatten“, die auf unterschiedliche Resonanz stieß.

  • Zum Halbjahresauftakt besuchte der Meerbuscher Kulturkreis
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  • Einladendes Ambiente und über 300 000
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„Nach einer erholsamen Mittagspause im Museums-Café im Park ging es mit eigenem Bus zur Villa Nennig und zur Igeler Säule.“ Villa Nennig ist berühmt für den hervorragenden Mosaikteppich. Die Igeler Säule ist ein Grabmonument der Tuchhändlerfamilie der Secundinier um 250 n. Chr. Sie ist heute mit 23 m Höhe das größte römische Pfeilergrab nördlich der Alpen. Letzter Programmpunkt des zweiten Tages war der Archäologiepark Römische Villa Borg in Perl-Borg (Saar-Schleifen-Land). „Er ist nach mehr als 25 Jahren Ausgrabung und Rekonstruktion zu einem der größten Anziehungspunkte in der Region geworden“, so Steffi Valentin. Der gesamte Komplex mit Torhaus, Herrenhaus, Villenbad, Römischer Küche, Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Großem Festsaal und Taverne veranschaulicht auf höchst eindrucksvolle Weise die verschiedenen Aspekte des römischen Landlebens. Die Gartenanlagen runden das Gesamtbild ab. Durch die immer noch durchgeführten Grabungen verändert sich das Bild der Anlage kontinuierlich. „Sie ist in ihrer Art einmalig in Europa.“ Nach diesem anstrengenden Tagesprogramm blieb das Thema aber auch für den Abend „römisch“. Gegessen wurde im für seine römische Küche bekannten Restaurant Domstein, und zwar ein Original römisches Menü im römisch-antiken Ambiente. „Es muss nicht näher erwähnt werden, dass die Meerbuscher Reisegruppe erschöpft, aber bereichert von all den Eindrücken des Tages ihren wohlverdienten Schlaf in ihrem zentralen Hotel Römischer Kaiser fand.“

Der dritte Tag, zugleich Abreisetag, begann wiederum mit dem Thema „Nero“. Die Ausstellung „Nero und die Christen“ im Museum am Dom beschäftigt sich mit dem Thema Christenverfolgung unter Kaiser Nero und nimmt sie zum Anlass, das Verhältnis der Christen zum römischen Staat und seiner Religion zu untersuchen. „Anhand von antiken Opferdarstellungen wird die römische Opferpraxis gezeigt und untersucht, wie es zum Konflikt mit dem Christentum kam.“ Einen „würdigen Abschluss“ fand der Besuch in der ältesten Stadt Deutschlands mit einem Mittagessen im oberhalb von Trier gelegenen Restaurant Kockelsberg.

„Danach ging es Richtung Heimat, um aber noch einen letzten Stopp auf halber Strecke in Rheinbach einzulegen. Ziel war hier das 1968 gegründete Glasmuseum Rheinbach.“ In der Dauerausstellung werden wertvolle Gläser vom Barock bis zum zeitgenössischen Studioglas gezeigt. In einem integrierten Verkaufsshop erfüllten sich einige, meist weibliche Teilnehmerinnen, den Wunsch, ein zeitgenössisches Souvenir aus Glas zur Erinnerung mitzunehmen.

(Report Anzeigenblatt)