Meerbuschs CDU sieht rot

Meerbuschs CDU sieht rot

Im Entwurf des Freizeitlärmerlasses schreibt das NRW-Umweltministerium für bestimmte Veranstaltungen in ortsnahen Lagen oder in Ortskernen eine strikte Obergrenze von 65 Dezibel (dB) vor – die CDU ist empört.

„Einmal mehr zeigt sich, wessen Geistes Kind die rot-grüne Landesregierung ist. Über einen Erlass will Umweltminister Johannes Remmel Schützen-, Volks- und Straßenfeste sowie anderen öffentlichen Veranstaltungen wie Karneval offenbar den Garaus machen“, beklagt Meerbuschs CDU-Fraktionsvorsitzender Werner Damblon. „Ich frage mich, was den Umweltminister antreibt?“ Im Entwurf des Freizeitlärmerlasses schreibe das NRW-Umweltministerium für bestimmte Veranstaltungen in ortsnahen Lagen oder in Orts-kernen eine strikte Obergrenze von 65 Dezibel (dB) vor. „Das entspricht dem Geräuschpegel eines lauten Gesprächs oder von Kantinenlärm“, erklärt Damblon. „Bei unseren Schützenfesten geht es aber schon mal lauter zu als in der Ministeriumskantine!“

Bisher wurden den Kommunen bei der Genehmigung von Freizeitveranstaltungen Freiräume zugestanden, nun sollen sie verstärkt von Vereinen und anderen Ausrichtern Schallschutzgutachten einfordern, die bis zu 3.000 Euro kosten können. „Das kann ein kleiner Schützenverein gar nicht bezahlen“, weiß Damblon. Der Vorsitzende der Christdemokraten im Meerbuscher Rat befürchtet zudem, dass mehr Anwohner mit Blick auf den Erlass gegen die Volksfeste klagen. Damblon weiter: „Über den Lärmschutz lässt sich theoretisch jede Veranstaltung kippen. Die vom grünen Umweltminister formulierten Ziele sind vollkommen unrealistisch.“ Selbst lachende und kreischende Kinder beim Kasperletheater würden mehr Lärm verursachen. Er fordert die rot-grüne Landesregierung auf, die von Umweltminister Remmel ver-langte Verschärfung zu kippen.

(StadtSpiegel)