Meet-US: Amerika in den Unterricht holen

Meet-US: Amerika in den Unterricht holen

Im Stiftischen Humanistischen Gymnasium war über das „Meet-US“ Programm der US-amerikanischen Botschaft eine junge Muttersprachlerin im Unterricht zu Gast. Diskutiert wurde dabei sowohl über Unterschiede zwischen Amerika und Deutschland, als auch über einen veränderten Amerikanischen Traum durch die Wahl Donald Trumps.

Als Elisabeth Brown, Fremdsprachenassistentin aus den USA, beginnt, das bekannte Internetvideo „How German sounds compared to other languages“ (Wie Deutsch im Vergleich zu anderen Sprachen klingt) vor den Schülerinnen und Schülern des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums zu imitieren, kann sich endgültig keiner mehr im Raum ein Lachen verkneifen. Ganz wie im Video, in dem stereotypisch, aber mit einem Augenzwinkern, der Klang einiger Sprachen nebeneinander gestellt wird, startet sie zunächst mit wohlklingenden französischen und spanischen Wörtern und arbeitet sich schließlich zu einem lauten und aggressiv klingenden „Krankenwagen!“ vor. „Diese Darstellung ist natürlich total übertrieben“, fügt die 23-jährige auf die Frage, wie ihr die deutsche Sprache gefalle, sofort lachend hinzu.

Seit September unterrichtet die US-Amerikanerin aus Indiana im Franz-Meyers Gymnasium in Giesenkirchen. Nun sitzt sie, im Rahmen des Meet-US Programmes des US-Konsulates in Düsseldorf, als „Mini- Botschafterin“ vor einer Tafel mit der Aufschrift „Welcome!“ und stellt sich zu amerikanischen Cookies den Fragen der 25 Elftklässler des Englischgrundkurses von Nicole Lopata. Die Lehrerin des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums hat die besondere Unterrichtsstunde seit Wochen organisiert. Das pädagogisch, didaktische Programm der US-Konsulate soll authentische Gesprächssituationen mit amerikanischen Gastrednern schaffen und richtet sich kostenfrei an alle weiterführenden Schulen in Deutschland. Gastredner können dabei sowohl Mitarbeiter der Botschaften und Konsulate, als auch Austauschstudenten, Künstler und andere in Deutschland wohnhafte amerikanische Staatsbürger sein. „Durch das Programm kann Unterricht lebendig gestaltet und gleichzeitig in Einklang mit dem Lehrplan gebracht werden“, erzählt Lopata begeistert. Der Verlauf und die Themen des Gesprächs hängen dabei ganz von den Schülerinnen und Schülern ab.

Sind zu Beginn alle noch etwas schüchtern, ist durch Elisabeth Browns junges Alter und ihre offene, humorvolle Art bald das Eis gebrochen. Neben persönlichen Fragen zur Lieblingssportart und -serie, Diskussionen über die kleinen Unterschiede zwischen Amerika und Deutschland und lustigen Anekdoten zur - für Brown sehr überraschenden - Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn, rückt natürlich ein Thema besonders stark in den Fokus: Donald Trumps Wahl zum Präsidenten und die neuesten gesellschaftlichen Umbrüche in den USA. Der jungen Gastrednerin ist deutlich anzumerken, wie sie zu diesem Thema steht. „Trump hat mit seiner emotionalen Wortwahl die Ängste vieler Amerikaner geschürt. Ich hoffe, dass die aktuelle Situation ein Wachruf für uns Amerikaner sein wird!“ Den amerikanischen Traum, der zur Zeit im Grundkurs behandelt wird, hält sie - zur Überraschung der Schüler - für tot. „Für den Großteil der Bevölkerung ist es schwerer denn je, sich selbst zu verwirklichen. Das schaffen hauptsächlich Leute, die schon Geld genug haben.“

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Lehrerin Nicole Lopata überlegt nun, regelmäßig Gastredner in den Unterricht einzuladen, um mit ihnen offen über alle möglichen Themen zu diskutieren. Denn - wie die Schülerinnen und Schüler zustimmen: „Wann bekommt man schon mal so eine Gelegenheit!“

(Report Anzeigenblatt)