Mehr als 500 Müllkippen

Mehr als 500 Müllkippen

Der Fachbereich Sicherheit und Ordnung der Viersener Stadtverwaltung hat im Jahr 2018 insgesamt 659 Meldungen aus der Bevölkerung über illegale Abfallablagerungen erhalten. 126 Mal ging es dabei um Sperrmüll.

In 533 Fällen waren wilde Müllkippen der Auslöser.

Statistisch erfasst hat das Ordnungsamt dabei nur größere Müllansammlungen. Einzelne blaue Säcke etwa, die irgendwo abgeladen wurden, sind in den Zahlen nicht berücksichtigt. Die umfangreicheren Müllmengen in der Landschaft reichen bis zu ganzen LKW-Ladungen. Einer der Funde bestand aus 17 Säcken mit Abfällen aus einer illegalen Marihuana-Produktion.

Bevor die Städtischen Betriebe den Müll beseitigen, versucht der Kommunale Ordnungsdienst Viersen (KOV), die Verursacher zu ermitteln. In 31 Fällen ist das gelungen. Die Folge sind Bußgeldverfahren. Die Höhe des Bußgeldes schwankt dabei je nach Art und Menge des Abfalls. Auch der Ablageort kann eine Rolle spielen. Fällig werden je nach Schwere des Verstoßes zwischen 15 und mehreren Tausend Euro. 2018 nahm die Stadt Verwarn- und Bußgelder in einer Summe von 4200 Euro ein.

In den meisten Fällen handelt es sich bei den Ablagerungen um Sperrmüll. Häufig finden sich Renovierungsabfälle, Hausmüll, Bauschutt und ausrangierte Möbel. Regelmäßig finden die KOV-Kräfte bei ihrer Nachschau Kühlschränke und Altreifen.

Sondermüll kommt im Alltag des Ordnungsamtes nur selten vor. Dann allerdings meistens in Form von Altöl oder Chemikalien in undichten Behältern. Die Gefahrstoffe laufen dann aus und sickern ins Erdreich. In solchen Fällen werden die Abfälle sofort fachgerecht entsorgt. Bei ungefährlichen Abfällen kümmern sich die Städtischen Betriebe zeitnah um die Beseitigung. Das Ordnungsamt stellt fest, dass die Fallzahlen bei kleineren Mengen von Ölen, Farben und Lacken steigen.

Besonders beliebte Stellen für wilde Müllkippen sind mit einem Fahrzeug zu erreichen, nicht direkt einsehbar und meist zudem nachts nicht beleuchtet. Einen Schwerpunkt hat das städtische Ordnungsamt festgestellt: Am Elkanweg liegt vom Fernseher über den Kühlschrank jeder denkbare Müll. Auch tägliche Aufräumaktionen bringen hier keine Entlastung.

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Ein weiteres Problem ist die Entsorgung von Hausmüll in Papierkörben am Straßenrand, in Parks und Fußgängerzonen. Die Einfüllöffnungen der Papierkörbe sind in der Regel so gestaltet, dass die häusliche Mülltüte nicht einfach hineinpasst. Die Folge: In vielen Fällen wird der Abfall rund um die Papierkörbe verteilt. Da sich meistens Essenreste und Küchenabfälle im Hausmüll befinden, hat diese Art der illegalen Entsorgung eine besondere Nebenwirkung: Der Abfall zieht Ratten an. Der Einwurf von Hausmüll in und neben die städtischen Papierkörbe wird als Ordnungswidrigkeit verfolgt. Auch hier werden Bußgelder verhängt, wenn die Verursachenden erwischt werden.

Ein spezieller Fall ist zu früh herausgestellter Sperrmüll. In solchen Fällen werden die Personen, die ihren Müll vor der Zeit am Straßenrand deponiert haben, aufgefordert, ihn auf ihr Grundstück zurückzuräumen. Herausgestellt werden darf Sperrmüll frühestens am Vorabend der Abfuhr.

Der KOV kontrolliert, ob die Sperrmüll-Anmelder ihre Abfälle tatsächlich zurück nehmen. Ist das nicht der Fall, gibt es auch hier Verwarngelder oder Geldbußen.

Die Stadt Viersen gibt auf ihrer Internetseite Hinweise rund um die richtige Entsorgung von Abfällen. Einen Überblick gibt es zudem im Abfallkalender, der an alle Haushalte verteilt wurde.

Hintergrund: Zahlen zur Entwicklung der illegalen Abfallablagerungen liegen für die Vorjahre nur eingeschränkt vor. Die Erfassung erfolgte, wenn überhaupt, nur in Summen. In 2015 gab es danach 217 Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern, für 2016 wurden 97 Meldungen verzeichnet. Werte für 2017 liegen nicht vor.

Prognose: Bis zum 19. Februar gingen im laufenden Jahr 88 Meldungen bei der Stadtverwaltung ein, im Jahr 2018 waren es zum gleichen Zeitpunkt 77 Meldungen.

Informationen zur Abfallbeseitigung, zum Abfallkalender, auch als PDF-Dokument unter www.viersen.de.

(StadtSpiegel)