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Mehr bezahlbarer Wohnraum

Mehr bezahlbarer Wohnraum

Bis zu 4000 Meerbuscher sind laut Caritas von Armut betroffen. Und bezahlbarer Wohnraum ist rar. Die Caritas informierte jetzt in Büderich auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz über das Thema. Lob gab es für die Stadt, die sich bemühe, geförderten Wohnraum anzubieten.

An drei aufeinander folgenden Tagen informierte die Caritas im Rhein-Kreis Neuss über das Thema Wohnungsnot. Die Aktionen in Grevenbroich, Meerbusch und Neuss sorgten bei Passanten und bei Politkern für Gesprächsstoff. Das Problem, dass bezahlbarer Wohnraum rar sei, werde aber zunächst bleiben, sagt der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Rhein-Kreis Neuss, Norbert Kallen.

 Kamen bei der Caritas-Info-Aktion zur Kampagne „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ in Neuss ins Gespräch (von links): Ralf Hörsken, Beigeordneter der Stadt Neuss, Elke Kroner (Sozialdienst Katholischer Frauchen), Werner Hein, von der Wohnungslosenhilfe der Caritas, Reiner Breuer, Bürgermeister der Stadt Neuss, Stefanie Sassenrath, Vorsitzende des Sozialdienstes Katholischer Frauen Neuss, und Norbert Kallen, Vorstand Caritasverband Rhein-Kreis Neuss.
Kamen bei der Caritas-Info-Aktion zur Kampagne „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ in Neuss ins Gespräch (von links): Ralf Hörsken, Beigeordneter der Stadt Neuss, Elke Kroner (Sozialdienst Katholischer Frauchen), Werner Hein, von der Wohnungslosenhilfe der Caritas, Reiner Breuer, Bürgermeister der Stadt Neuss, Stefanie Sassenrath, Vorsitzende des Sozialdienstes Katholischer Frauen Neuss, und Norbert Kallen, Vorstand Caritasverband Rhein-Kreis Neuss. Foto: Peter Wirtz

Zwischen 3000 und 4000 Meerbuscher Bürger sind laut Caritas von Armut betroffen. Viele können sich ihre Mieten nicht leisten, müssen Hilfe vom Amt beziehen. Gut funktioniere in Meerbusch die Zusammenarbeit mit der Stadt, die sich auch bemühe, geförderten Wohnraum anzubieten. In Neuss hat sich die Zahl der Sozialwohnungen in den vergangenen zehn Jahren, nach Angabe von Bürgermeister Reiner Breuer, in etwa halbiert. Laut einem Gutachten, welches der Kreis in Auftrag gab, fehlen in Neuss bis zum Jahr 2030 etwa 1800 bezahlbare Wohnungen. „Das Problem Wohnungsnot ist im Rhein-Kreis vorhanden und wird wachsen“, sagt deshalb Kallen.

Anstoß nimmt der Vorstandsvorsitzende in erster Linie nicht daran, dass innerstädtischer Wohnraum umgebaut wird: „Es geht uns darum, was an die Stelle der vorhandenen Wohnungen tritt.“ Hohe Baukosten, hohe Grundstückspreise, ein überhitzter Mietmarkt – all das sorge in der Summe dafür, dass einkommensschwache und von Armut bedrohte Menschen kaum mehr bezahlbaren Wohnraum finden könnten.

Zudem: „Probleme auf dem Mietmarkt zu bekommen, kann ganz schnell gehen“, betont Kallen. Er führt Beispiele an: Ein Rentnerpaar, bei dem ein Partner stirbt, Familien, deren Haushalte nach der Trennung der Eltern in Schieflage geraten. Dann reiche oft das Geld nicht, um die Miete zu zahlen beziehungsweise bei Bezug von Transferleistungen muss auch noch eine günstigere Wohnung gesucht werden.

„Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum“, fordert der Vorstandsvorsitzende. Wie man das gemeinsam erreichen könne, müsse stärker öffentlich diskutiert werden.

Die Info-Aktionen der Caritas sind Teil einer bundesweiten Caritas-Kampagne unter dem Titel „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“.

(StadtSpiegel)