Mehr Projekte anstoßen

Mehr Projekte anstoßen

Zwei Jahre Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte haben sich für Meerbusch bereits ausgezahlt: Parallel zur Radverkehrsförderung soll nun auch für Fußgänger im öffentlichen Straßenraum mehr getan werden.

Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS) in NRW möchte im kommenden Jahr verstärkt Projekte anstoßen, die für mehr Fußgängerfreundlichkeit und damit für mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Straßenraum sorgen. Das hat das kommunale Netzwerk, das sich selbst gern auch als Triebfeder moderner Mobilitätspolitik versteht, jetzt in seiner jährlichen Mitgliederversammlung beschlossen.

 Seit Sommer 2016 ist die Stadt Meerbusch Mitglied der AGFS: an der Rheinfähr ein Langst-Kierst enthüllte Bürgermeisterin angelika Mielke-Westerlage mit AGFS-Vorstand Christine Fuchs (rechts) das neue Ortseingangsschild.
Seit Sommer 2016 ist die Stadt Meerbusch Mitglied der AGFS: an der Rheinfähr ein Langst-Kierst enthüllte Bürgermeisterin angelika Mielke-Westerlage mit AGFS-Vorstand Christine Fuchs (rechts) das neue Ortseingangsschild. Foto: Stadt Meerbusch

Die Stadt Meerbusch gehört seit Sommer 2016 zu dem insgesamt 79 Mitgliedskommunen. Für Meerbusch hatte der Beitritt in die Arbeitsgemeinschaft handfeste Gründe: Im Jahr 2012 beschloss die Stadt als eine der ersten Kommunen im Rhein-Kreis Neuss, ein lokales Klimaschutzkonzept aufzulegen. Das Konzept soll unter anderem dringende Maßnahmen zur Verringerung der kommunalen Energie- und CO2-Bilanz liefern. Hintergrund: Das Auto ist in Meerbusch mit Abstand Verkehrsmittel Nummer 1. Die Pkw-Dichte liegt bei 0,63 Pkw pro Einwohner, landesweit sind es nur 0,54. Die täglichen Staus zeigen die Auswirkungen eindrucksvoll. In der Meerbuscher Energiebilanz macht sich das entsprechend bemerkbar: 41 Prozent der im Stadtgebiet verbrauchten Endenergie schluckt der Kfz-Verkehr, auf die privaten Haushalte entfallen 39 Prozent, auf die Wirtschaft lediglich 18 Prozent. Dringend verbesserungswürdig ist eine weitere statistische Zahl: Rund 50 Prozent der Autofahrten dienen dazu, Kurzstrecken von 100 Meter bis einem Kilometer zurückzulegen. Fazit: In Meerbusch gibt es dringenden Handlungsbedarf in Richtung einer alternativen, schonenden Nahmobilität.

Seit dem Beitritt vor zwei Jahren haben Politik und Verwaltung systematisch an der Stärkung des Radverkehrs in der Stadt gearbeitet. Ein neues Radwegekonzept mit sichereren Radwegeführungen und neuen Beschilderungen, Fahrradboxen an den Stadtbahnhaltepunkten am Osterather Bahnhof und am Büdericher Landsknecht, die erste „Fahrradstraße“ in Büderich oder auch die „1. Meerbuscher Rad-Nacht“ im Sommer 2018 gehörten zum dicken Maßnahmenkatalog unter der Überschrift „Meerbusch Radaktiv“. „Auch Verkehrsingenieure aus unserem Fachbereich Straßen und Kanäle konnten sich in Fachworkshops der Arbeitsgemeinschaft weiterbilden und nützliches Knowhow für weitere Projekte mitbringen“, sagt Michael Assenmacher, der als Technischer Dezernent der Stadtverwaltung für die Förderung des Radverkehrs verantwortlich zeichnet. „Jetzt wollen wir gemeinsam mit den Experten der AGFS schauen, wie wir auch für die Fußgänger in unseren Stadtteilen etwas verbessern können.“

Die Mitgliedschaft in der AGFS hat sich in den vergangenen zwei Jahren auch in barer Münze ausgezahlt. Zur Finanzierung der umfassenden Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten“, an der federführend auch die Stadt Düsseldorf teilnimmt, erhielt die Stadt aus dem Topf er AGFS einen Zuschuss von knapp 30.000 Euro. Die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt für Aktionen und Kampagnen zur Förderung des Radverkehrs unterstützt die Arbeitsgemeinschaft mit 15.400 Euro.

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Der Rhein-Kreis Neuss ist bereits seit dem Jahr 2004 AGFS-Mitglied und erhielt in der jüngsten Mitgliederversammlung den Zuschlag für weitere sieben Jahre. „Dass der Rhein-Kreis sich ebenfalls in Sachen Fahrradfreundlichkeit engagiert, ist eine glückliche Fügung“, sagt Michael Assenmacher. „Ich bin guter Dinge, dass wir bei kommenden Projekten – zum Beispiel an Kreisstraßen – nun noch effektiver zusammenarbeiten können.“

(StadtSpiegel)