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„Menschenskinder“ im Käffchen am Steinkreis

„Menschenskinder“ im Käffchen am Steinkreis

Patrick Breuer ist stolz: „Es ist schon aufregend, bei so einer Vernissage dabei zu sein“ Der junge Mann ist 29, seit einiger Zeit wohnt er bei der Lebenshilfe in Lindlar. Heute ist er im Viersener Käffchen am Steinkreis.

Hier wird die Fotoausstellung „Menschen(s)kinder“ eröffnet und spontan hat man sich entschlossen, aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen den offiziellen Teil in den Hof des Cafés der Lebenshilfe am Steinkreis zu verlegen. Innen zeigen die 15 großformatigen Bilder Menschen mit Behinderung im Vordergrund. Situationen, die zunächst fast alltäglich wirken, auf den zweiten Blick aber durch kuriose Attribute seltsam entfremdet daher kommend. Ebenfalls erst bei der intensiveren Betrachtung zu erkennen: Die Protagonisten sind überwiegend geistig behindert. Einer von ihnen ist Patrick und für ihn war es eine völlig neue Erfahrung, mit Michael Salz, dem Fotografen der Bilder und Pädagoge in seiner Einrichtung in Lindlar, an diesem Projekt zu arbeiten. Eigentlich sollten die Ergebnisse nur im benachbarten Freilichtmuseum ausgestellt werden. Schnell ergab sich aber durch den großen Erfolg, dass die vielsinnigen Bilder auf Reisen gehen werden. Nach Köln sind sie nun in Viersen zu sehen. Der nächste Termin steht schon in Osnabrück fest. „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, würdigt auch Bundestagsabgeordneter Uwe Schummer das Projekt, das für ihn ein Stück gelebte Inklusion ist. Als einen „Weg der Akzeptanz der Verschiedenheit“, bezeichnet es auch Bernd Breidenbach, Vorstand der Lebenshilfe in Lindlar, der heute mit nach Viersen gekommen ist. Die Ausstellung im Käffchen am Steinkreis ist noch bis zum 8. Oktober zu sehen.

(StadtSpiegel)